Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Ist bei Ihnen auch grade kein Urlaub in Sicht? Vielleicht, weil der letzte eben erst vorbei ist? Oder das Geld knapp? Dann habe ich eine Idee für Sie: eine Reise ins Land der Phantasie. Das geht wunderbar. Ich mach das öfter.

Eine besonders schöne habe ich auf einer Weiterbildung erlebt. Erst habe ich mich auf meinem Stuhl zu recht geruckelt. Also: Beine gerade auf den Boden. Den Kontakt zwischen Fußsohlen und Boden spüren. Das ist wie Koffer packen. Alles zusammensuchen, was man braucht: Füße, Beine, den Bauch und die Arme. Nicht zu vergessen den Kopf. Alles da? Gut.

Dann geht es los. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, wie ich mich auf einen wunderschönen Teppich setze. Der ist nicht nur wunderschön, der kann auch fliegen.

Und dann fliege ich los. Natürlich nur in meiner Phantasie. Was heißt nur. In meiner Phantasie kann ich mir jedes Ziel aussuchen. Die Malediven, Island, Südamerika, Alaska. Überall kann ich hin. Vor meinem inneren Auge kann ich das alles sehen. Am Ziel angekommen lande ich auf einem Markt. Ich streife über den Markt, bleibe hier stehen, schaue dort etwas an. Und kaufe schließlich zwei Gegenstände, die mir in dem Moment wichtig sind. Die packe ich ein und nehme sie mit nach Hause.

Als die Reise in der Gruppe zu Ende war, haben wir uns gegenseitig erzählt, wo wir waren. Und was wir mitgebracht haben. Jeder war an einem anderen Ort. Für jeden war dieser Ort sein Paradies. Und jeder hat etwas mitgebracht, was er persönlich mit dem Paradies verbindet. Diese Gegenstände haben Licht vermittelt. Oder Stärke, Geborgenheit oder Lebensfreude.

Es ist erstaunlich, wieviel Ahnung jeder davon hat, vom Paradies. Von dem Ort, an dem alles gut ist. Wo man unbeschwert lebt, in Frieden mit Gott und der Welt.
Und deswegen mag ich Phantasiereisen.

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