SWR3 Gedanken

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Heute ist der „Tag der Hängematte“. Wer den erfunden hat, weiß kein Mensch. Aber wem wir die Hängematte verdanken, das ist erwiesen. Christopher Kolumbus hat nicht nur Amerika entdeckt, sondern auch die Hängematte. Tief beeindruckt von den praktischen Schlafgelegenheiten, importierte er die Hängematte nach Europa, wo sie ihren Siegeszug angetreten hat.

Vor allen Dingen bei der Seefahrt war man für diese Errungenschaft sehr dankbar. Verhindert sie doch selbst bei hohem Seegang, dass der müde Matrose aus dem Bett fällt. Und an Land überzeugen die hängenden Liegen dadurch, dass sie vor gefährlichen Tieren, Schmutz und Feuchtigkeit schützen.

Nun falle ich selten aus dem Bett und fürchte mich in meinem Garten auch nicht vor gefährlichen Tieren. Aber die Hängematte finde ich trotzdem großartig. Irgendwie steht sie für Auszeit, Erholung und Entspannung. Das bunte Tuch zwischen Bäumen ist ein Hauch von Urlaub mitten im Alltag.

Leise schaukelnd ins Grün der Blätter blicken. Oder ein gutes Buch lesen, während die Bienen ihr Konzert geben. Oder sich wie ein Kind in den Schlaf wiegen lassen. Ja, ich kann der Hängematte viel abgewinnen. Auch wenn ich keine habe. Aber die Hängematte steht für so viele Möglichkeiten des Abhängens im Alltag. Und genau das ist für mich auch der Sinn dieses Tages.

Und das wünsche ich Ihnen heute am „Tag der Hängematte“: Ein bisschen Abhängen im Alltag. Das Grün der Blätter, das gute Buch, das Konzert der Bienen, ein wohltuendes Nickerchen. Geht übrigens auch ohne Hängematte. Suchen Sie sich Ihren Platz. Und hängen Sie ein bisschen ab. Nicht erst im Urlaub. Heute. Am Tag der Hängematte.

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