SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

In diesem Sommer kann man ihn oft bestaunen: Den Regenbogen. Denn er ist zu sehen, wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint. Und Regen, davon haben wir in diesem Sommer mehr als genug. Oftmals zu viel. Unwetterartig kommt er runter, der Regen. Kleine Bäche werden zu Flüssen. Keller, manchmal sogar Wohnungen werden überspült, vieles wird einfach weggerissen: Autos, Bäume, Häuser. Wenn dann nach einem solchen Starkregen, die Sonne durch die Wolken blitzt, dann ist der da: der Regenbogen. Für mich ein Zeichen der Hoffnung. Zum einen macht er deutlich, egal wie stark der Regen auch ist, die Sonne ist nicht klein zu kriegen, sie scheint auch durch die Wolken. Und zum andern erinnert er an eine alte Geschichte. Die Geschichte von Noah, der Sintflut und dem Bund Gottes mit den Menschen. Die Sintflut ist ein großes Hochwasser, mit dem Gott die Menschen wegen ihrer Schlechtigkeit vernichten will. Einen aber rettet Gott und das ist Noah. Und mit ihm, er steht jetzt für die ganze Menschheit, schließt Gott einen Bund, eine Art Vertrag. Dabei macht er eine ganz wunderbare Zusage: „Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe. Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (Gen 8,21bf) Das verspricht er dem Noah. Und das Zeichen für diese Zusage ist der Regenbogen. „Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch.", so der Originalton Gottes.

Bei den starken Unwettern der letzten Zeit frage ich mich manchmal: Weiß Gott noch von seinem Bund mit uns? Oder hat er uns schon lange vergessen? Und dann erscheint er, der Regenbogen und überspannt in bunten Farben die Landschaft. Ich freue mich dann und hoffe ganz stark, dass die Zusage an Noah auch für uns heute immer noch gilt: „Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."

 
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