SWR3 Gedanken

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Fünfzehn Top-Manager sitzen in einem kühlen Seminarraum im Kreis. Sie machen eine Fortbildung. Thema: Zeitmanagement. Ein Professor hat genau eine Stunde Zeit mit ihnen zu arbeiten. Das nutzt er voll aus. Er hält aber keine Vorlesung über das Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit oder Arbeitsorganisation. Er startet stattdessen ein Experiment:

Nach und nach legt er große Kieselsteine in einen Glaskrug. Die Manager haben dabei die Aufgabe „Stop“ zu rufen, sobald der Krug voll ist. Das tun sie auch. Aber keinem der Herren ist so richtig klar, was der Professor eigentlich will.

In den vollen Krug schüttet der Professor dann Kies, der sich zwischen den großen Kieselsteinen verteilt. Aber damit nicht genug:  Er nimmt noch einen Eimer Sand und kippt ihn darüber. Und schließlich leert er noch einen Krug Wasser hinterher. Die Männer wundern sich über diesen komischen Versuch. Einige fühlen sich sogar fehl am Platz.

 „Was lernen wir aus diesem Experiment?“ – fragt der Professor. Ungeduldig antwortet einer der Manager: „Na, das ist ja offensichtlich: Wenn ich denke, mein Terminkalender ist schon voll, dass ich doch noch Termine oder Dinge einschieben kann, die zu erledigen sind. Es geht immer irgendwie!“ Der Professor schüttelt nachdenklich den Kopf. „Darum geht es nicht.“  Langsam kommt er um das Pult herum nach vorne und sagt: „Sie haben gesehen: Ich habe die großen Kieselsteine zuerst in den Krug gelegt. Hätte ich das nicht getan, hätten sie später nicht mehr reingepasst.“  Daraufhin verlässt der Professor den Seminarraum. Zurück bleiben verdutzte Gesichter.

Ich finde den Versuch klasse. Mein Terminkalender quillt oft über und ich habe keine Zeit mehr für die wirklich wichtigen Dinge. Das Experiment zeigt mir, dass ich genau dafür Zeit einplanen muss. Sonst klappt es nie mit dem Sport machen oder dem Gespräch, das ich schon lange mit einer Freundin führen wollte. Ich trage mir diese wichtigen Dinge ab jetzt in den Kalender ein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22358
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