SWR3 Gedanken

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Weltweit sind z.Zt. 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die UNO-Flüchtlingshilfe hat den heutigen 20. Juni zum Weltflüchtlingstag gemacht. Vor 15 Jahren. Fast 100 Jahre vorher hat die katholische Kirche einen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen. Kein Wunder, das war 1914 und da tobte der erste Weltkrieg und Flüchtlinge gab es zu hunderttausenden. Diese Flüchtlingsbewegungen veränderten das Gesicht der Welt.

Und auch heute wird das Gesicht der Welt verändert. Deutschland verändert sich. In unseren Städten sehen wir viel mehr Menschen aus fremden Kulturen und wir hören fremde Sprachen.

Allerdings: Auch die Länder verändern sich, aus denen die Menschen fliehen. Eine Million Christen sind z.B. aus Syrien geflohen. Eine ganze Bevölkerungsgruppe hat ihre Heimat verlassen. Entweder weil sie vor den Terrorakten des IS fliehen mussten oder weil sie sonst in den Militärdienst des Assad-Regimes hätten eintreten müssen. Nicht nur Flüchtlinge müssen eine große Veränderung ihrer Lebenssituation durchmachen, auch deren Herkunftsländer werden durch ihre Flucht verändert, und damit ärmer gemacht.

Mit der Flucht von orientalischen Christinnen und Christen geht viel verloren für die Länder aus denen sie fliehen, zum Beispiel die Kultur eines friedlichen Zusammenlebens.

Und trotzdem bleibt uns wohl nichts Anderes übrig, wenn wir nicht mit militärischen Mittel in diesen Konflikt eingreifen wollen, als den Flüchtlingen zu helfen. So gut es geht. Und die Kirchen sind da wohl wieder gefragt, denn in der Bibel heißt es: Gott hat den Fremdling lieb. Deshalb herzlichen Dank an alle, die das auch für sich sagen können, dass sie den Fremdling liebhaben. Heute am Weltflüchtlingstag und darüber hinaus.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22226
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