Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Wenn bei Euch ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst….“ (Lev 19,33-34a). Eine ziemlich klare Sprache, die da die Bibel spricht. Fremde sollen wir nicht nur nicht hassen, sondern wir sollen sie lieben. Gott mutet uns da einiges zu. Denn wie kann ich was lieben, was ich gar nicht kenne, was mir eben fremd ist. Vor dem ich - gerade in Zeiten von Terrorismus, Islamismus, Kopftuchstreit und Russenmafia – eher Angst habe. Angst zu überwinden ist nicht einfach, dazu bedarf es Mut, den Mut zum ersten Schritt. In dieser Woche kann ich diesen Schritt gehen mit vielen andern gemeinsam, denn es ist die interkulturelle Woche, die Woche des ausländischen Mitbürgers. Seit über 30 Jahren rufen die Kirchen in ökumenischer Eintracht zu dieser Woche auf. Und nicht nur sie, viele Kommunen, Migrantenorganisationen, Gewerkschaften und andere gesellschaftliche Gruppen machen da mit. Landauf und landab gibt es viele Veranstaltungen über Kultur und Religion von Menschen – wie es heute so schön heißt – mit Migrationshintergrund. Und auch über ihre Schwierigkeiten im Leben hier, ihre rechtliche Situation, die Probleme der zweiten und dritten Generation. Und ganz wichtig die Veranstaltungen sind in der Regel nicht nur über die Probleme von Fremden, sondern mit Fremden. Denn nur im Kontakt kann Angst überwunden werden. Ob es dann dazu kommt, dass ich den Fremden sogar liebe – wie Gott es im Alten Testament fordert – weiß ich nicht, aber Verständnis füreinander wäre ja auch schon nicht schlecht. Also schauen sie nach, welche Veranstaltungen in ihrer Stadt oder ihrem Kreis angeboten werden. Man kann dabei nicht nur die Angst vor dem Fremden abbauen, sondern auch Neues entdecken, sich vom Fremden bereichern lassen und das hat ja auch seinen Reiz.


https://www.kirche-im-swr.de/?m=2208
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