Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Jesus vergleicht in der Bibel das Himmelreich mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. (Mt 13,44)
Für einen Schatz muss man sich anstrengen. Und das gilt nicht nur für den Himmel als Schatz. „Mein Schatz“, so nennen oft Eltern ihre Kinder. Ob so dahergesagt oder nicht, in diesem Satz kommt zum Ausdruck: Kinder sind etwas wertvolles!
Und die Eltern haben dabei – genau wie der Mann im Gleichnis, der erst einmal alles verkaufte, um den Acker mit dem Schatz erwerben zu können - durchaus einen hohen Preis zu zahlen. Nächte werden kürzer, Gewohnheiten müssen verändert werden, eigene Interessen gilt es hintenan zu stellen, und Geld kostet es auch. Und das ist erst der Anfang! Wir wissen nicht, was der Mann in der Bibel mit seinem Schatz anstellte. Ob er ihn verkaufte, vergraben hielt oder mit anderen teilte. Eltern wissen, dass ihr Schatz lange, manchmal lebenslange Fürsorge und Förderung braucht, damit zutage tritt, was ihn ausmacht: seine Talente, Fähigkeiten, seine Begabungen zu geben und zu lieben. Quasi wie ein Rohdiamant, der geschliffen werden muss. Und jeder weiß, dass es Phasen geben kann, wo dieser derart geschliffene Schatz scheinbar an Brillianz verliert. Wo das Kind anfängt eigene Wege zu gehen und Dinge zu tun die seinen Eltern gar nicht behagen. Das ist manchmal bitter oft aber notwendig. Ohne diese Schätze wäre die Welt nicht nur ärmer, sie würde aufhören zu existieren. Jedenfalls, was die menschliche Spezies anbetrifft. Gut, dass es Eltern gibt, die sich auf dieses Abenteuer einlassen. Und gut, dass es noch andere Menschen gibt, Großeltern, Paten, Freunde um nur einige zu nennen, die sich auch um diese Schätze kümmern.

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