SWR2 Wort zum Tag

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„Christenverfolgung“ – in unserem Religionsbuch damals in den 1960igern lernte man dazu den gruseligen Kaiser Nero kennen, der mit Christen als lebenden Brandfackeln seine Partys illuminierte. Aber das alles: lange vorbei. So ähnlich wie die Pocken – kommt hier in unseren Breitengraden nicht mehr vor!

Christenverfolgung,- da lernen die Kinder heute im Groben dasselbe, mit dem  Hinweis,  „die notwendige Aktualisierung“ könne im Unterricht durch „eine kleine Internet-Recherche erfolgen. Die Schu?lerinnen und Schu?ler entdecken, wie und wo heute im Irak, in China, Nigeria, Indonesien usw. Christen verfolgt werden.“ Und auf diese Weise, so heißt es weiter in der Unterrichtseinheit für den Religionsunterricht,  lernen sie das Recht auf Religionsfreiheit scha?tzen“. Das Recht also, dass sie hier bei uns glauben können was und wie sie wollen. Sie können aus der Kirche austreten, wenn sie möchten und fortan den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Sie können konvertieren zu was auch immer. Sie dürfen zu keinerlei religiöser Praxis oder Überzeugung gezwungen werden. Sie dürfen Nietzsche zitieren und sagen „Gott ist tot“, sie dürfen die Bibel zitieren,  und sagen „Christus spricht: ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ Sie dürfen den Koran zitieren oder  wie ein Jugendlicher auf die Frage: Bis du religiös?“ antworten: „Ich bin nicht religiös, ich bin normal.“  So weit so gut.

Aber was sie unbedingt auch noch erfahren sollten ist, dass Christenverfolgung wieder eine traurige Aktualität erlangt.   Dass Christen auch hier in Deutschland drangsaliert werden, verprügelt und bedroht werden, weil sie die Bibel neben dem Bett haben und ihr Taufkreuz tragen. Dass Christen aus Iran und Konvertiten aus Afghanistan hier in  Flüchtlingsheimen von Muslimen schikaniert werden, weil sie Christen sind. Nachzulesen war das vor wenigen Wochen  in einer der großen Tageszeitungen.

Die Freiheit auf Religionsausübung hier bei uns ist  rechtlich gesichert. Darum müssen die Opfer erfahren, dass ihnen Unrecht geschieht und dass sie durch das geltende Recht geschützt sind. Das Recht auf Religionsfreiheit soll einen Frieden herstellen, der ganz unabhängig davon ist, ob man in religiösen Fragen übereinstimmt oder nicht. Und genau darum sollten alle, die hier leben, nicht nur Schüler, das „Recht auf Religionsfreiheit“ jeden Tag und an jedem Ort schätzen und schützen  lernen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22043
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