Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Ich hab da was läuten hören!“ Das sagen die Leute, wenn ihnen was zu Ohren gekommen ist und sie noch nicht ganz genau wissen, was es bedeutet. Ob es stimmt. Was wirklich dran ist.

Das stammt aus der Zeit, in der die Kirchenglocken tatsächlich noch konkurrenzlos die Codierung für die Botschaften des Lebens gewesen sind.

Jemand wird getauft, jemand heiratet, jemand ist gestorben. Alle Ereignisse, die man ins Stammbuch einer Familie eingetragen hat, wurden mit einer bestimmten Glocke im Dorf kundgetan. Und alle wussten Bescheid.
Und da hat man immer mal was läuten hören und musste herausfinden, wer da wohl getauft, beerdigt oder getraut wird.

Ganz eindeutig war es dagegen bei Gefahr, bei Feuer oder Bedrohung aller Art. Krieg und Frieden. Da waren immer alle gemeint.
Und da sind auch alle Alarmglocken angegangen und niemand konnte es überhören, was jetzt die Stunde geschlagen hat.

Darum ist es tief verwurzelt im Sprachgebrauch geblieben, dass wenn jemand auf eine Gefahr aufmerksam wird, man ihn sagen hört:

„Da schrillen aber bei mir alle Alarmglocken! So ist es auch zu verstehen, dass die Absicht etwas unter die Leute zu bringen, eine Nachricht zu senden, damit beschrieben wird, dass wir es „an die große Glocke hängen.“

Damit es alle hören sollen:
Freude und Leid, Sorge und Angst, aber vor allem der Aufruf zum gemeinsamen Gebet um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Das müssen wir an die große Glocke hängen, an die Alarmglocken am besten, damit alle ihre Ängste an den Himmel werfen und nicht übereinander herfallen und  es alle läuten hören, dass es höchste Zeit ist zum Beten und Handeln.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22000
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