SWR2 Wort zum Tag

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Seen schrumpfen und Gletscher schmelzen, Küstenregionen und Inselgruppen verschwinden einfach im Meer, andernorts verdürren ganze Landschaften, Stürme werden immer verheerender – es ist eine höchst unbequeme Wahrheit, die dieser Film verkündet. Und er heißt auch so. Seit kurzem ist „Eine unbequeme Wahrheit“ in den deutschen Kinos zu sehen: Unser Klima wandelt sich und die Folgen werden dramatisch sein. Das ist die Botschaft Al Gore´s, des früheren Vizepräsidenten der USA. Seit Jahren ist er in den Kongresszentren und Vortragssälen der Welt unterwegs. Der Film hat ihn dabei begleitet.
Gore gibt nicht den Untergangspropheten, aber seine unbequeme Wahrheit ist unmissverständlich: Wir müssen anders leben, anders wirtschaften - sonst ist die Klimakatastrophe nicht aufzuhalten. Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit je stand. Auch die Klimaexperten der Vereinten Nationen und der Bundesregierung haben uns so in den letzten Tagen und Wochen ins Gewissen geredet.
Wie aber höre ich diese unbequeme Wahrheit, wenn ich glaube, dass diese Welt Gottes Schöpfung ist, seine gute Gabe? Der Klimawandel hat jüngst auch die deutschen Bischöfe beschäftigt. Sie haben vor allem den moralischen Skandal benannt, konsequent Partei für die Opfer bezogen: die Armen und die künftigen Generationen. Denn die Lasten des Klimawandels sind höchst ungleich verteilt. Je ärmer und schwächer Menschen, Regionen und Länder sind, desto weniger können sie ausweichen, sich anpassen oder schützen. Der Klimawandel und seine Folgen gefährden ihre einzigartige Würde als Geschöpfe, Ebenbilder Gottes. Und da beginnt unsere Verantwortung, auch wenn oder gerade weil wir selbst noch lange verschont bleiben werden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=220
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