Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft.“ Das sagt eine junge Frau, deren Zukunftschancen gleich null waren. Maria José Xiloj Chicoij lebt in Guatemala und gehört zum Volk der Maya-Quiché. Die Kinder aus den Indio-Völkern haben in Guatemala fast keine Chance auf Bildung. Im Durchschnitt besuchen sie nur drei Jahre lang die Schule – mehr geht nicht. Aus der Traum von einem besseren, selbstbestimmten Leben in Würde. Die meisten bleiben eingesperrt im Gefängnis der Armut. Die Ursachen sind ein korrupter Staat, Rassismus, Diskriminierung und Gewalt. Ein Teufelskreis.

Maria hat ihn durchbrochen. Mit Hilfe des Stipendienwerks „Samenkorn“, das eine deutsche Journalistin in Guatemala gegründet hat. Ich war dort. Ich habe das Projekt besucht und habe Stipendiaten kennengelernt. Begabte Jugendliche aus den Indio-Stämmen können mit dem Stipendium eine weiterführende Schule besuchen und dann auch studieren. Außerdem durchlaufen sie ein eigenes Bildungsprogramm zur Persönlichkeitsbildung.

Vilma Esperanza Escot Chocoyo hat diese ihre Chance auch genutzt. Sie hat ihr Medizinstudium an der Universität als Beste ihres Jahrgangs abgeschlossen. Jetzt arbeitet sie als einzige Ärztin in der staatlichen Gesundheitsstation ihres Heimatdorfes. Jeden Tag behandelt sie 80 bis 100 Patentinnen und Patienten. Sie kann ihren Traumberuf ausüben – und hilft dadurch ihrem Volk. Die Menschen in ihrem Dorf hätten ohne sie keinen Arzt in der Nähe.

Maria und Vilma sind Hoffnungszeichen für ihre Mitmenschen. Maria hat das so formuliert: „Ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Ich habe erkannt, dass ich mit dem Studium alle Möglichkeiten habe. Meinen Beruf als Juristin möchte ich als meine Berufung ausüben, nicht nur als Job. Jungen Menschen in Deutschland würde ich gerne sagen, dass auch sie Hoffnung und einen starken Willen haben sollen. Nutzt eure Chance! Schaut nicht nur auf die Schattenseiten eurer Gesellschaft. Wenn euch etwas nicht passt, sagt nicht, ihr könnt daran nichts ändern. Entwickelt euch als Person, damit sich die Gesellschaft so verändert, dass sie gerechter und besser für alle wird.“

Näheres zum Stipendienwerk „Samenkorn“ findet sich unter www.stipendienwerk-guatemala.de; Mail: samenkorn@hotmail.com">samenkorn@hotmail.com oder proyectoijatz@hotmail.com">proyectoijatz@hotmail.com

Die Zitate stammen aus dem Rundbrief Nr. 67 / April 2016 des Stipendienwerks und aus

www.adveniat.de/blog/mit-dem-stipendium-hat-sich-mir-das-leben-geoeffnet/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21972
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