SWR3 Gedanken

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Trinität
Trinität? Wie war das noch mal mit der Trinität? Es wäre spannend, wenn wir mit der Frage mal die Pisa-Polizei losschicken würden. Alle Jahre wieder frage ich mich jedenfalls: wie erkläre ich das meinen Konfis. Dass wir an nur einen Gott glauben, aber Ihm trotzdem verschiedene Namen geben? Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist? Also sozusagen drei in einem?
Gar nicht mehr langweilig ist das mit der Trinität zum Beispiel im Dialog mit den Muslimen. Die können Jesus zwar als Propheten anerkennen, nicht aber als Gottes Sohn und vermuten deshalb, wir hätten mehrere Götter.
Nur: Wie erkläre ich das meinen Konfirmanden?
Irgendwann fiel mir ein Bild ein: „Also, stellt euch mal vor“, sagte ich, „ihr steht unten am Fuß eines Berges. Dieser Berg hat drei Seiten und je nachdem, wo ihr gerade steht, nehmt ihr eben nur diese eine ganz bestimmte Seite des Berges wahr. Und natürlich eben auch deren Besonderheiten. Und auch, wenn ihr drei ganz verschiedene Seiten des Berges wahrnehmen könnt, ist es doch immer noch nur ein und derselbe Berg und nicht drei verschiedene Berge. Wenn ihr euch in einen Hubschrauber setzen würdet und darüber hinweg fliegen würdet, dann könntet ihr das sehen.“ Ich denke, so ist es auch mit dem dreieinigen Gott: Je nachdem in welcher Lebenssituation ich mich befinde, erlebe ich von Gott ganz unterschiedlichen Seiten: Einige Frauen, die ein Baby zur Welt gebracht haben, erzählen mir z. B., dass sie ein ganz intensives Verhältnis zum Schöpfergott bekommen hätten. Jesus Christus kann man begegnen, wenn man Vergebung von Schuld erfährt. Und den Heiligen Geist spürt man vielleicht, wenn man erlebt, dass einem Kräfte zufliegen, um etwas durchzustehen. Kräfte, von denen man nie gedacht hätten, dass man sie haben könnte. Mag sein, dass das mit der Trinität manchmal schwer zu denken ist. Aber ehrlich: ich mag auf keine dieser Formen verzichten. https://www.kirche-im-swr.de/?m=2197
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