SWR3 Gedanken

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Morgen ist Geburtstag. Und wenn es für diesen Geburtstag einen Kuchen gäbe, dann bräuchte der über zweitausend Kerzen. Denn morgen feiert die christliche Kirche Geburtstag. Wie jedes Jahr an Pfingsten.

Vor über zweitausend Jahren waren eine Menge Menschen in Jerusalem beisammen. Und irgendwo in dieser turbulenten Stadt saßen die Freunde Jesu beisammen und wussten nicht so recht, wie es weitergehen soll.

Und auf einmal blies ein frischer Wind durch die Stadt. Der wirbelte viele Köpfe und Herzen durcheinander. Menschen, die einander völlig fremd waren, verstanden sich plötzlich. Und die Freunde Jesu wuchsen an diesem Tag über sich hinaus. Und wussten auf einmal, wie es weitergehen soll.

Erzählen sollten sie von dem, was sie erlebt hatten. Mit jenem Rabbi aus Nazareth, der so viel von den Menschen verstand. Der die Liebe für wichtiger hielt als alles andere. Und der allen Ernstes der Meinung war, dass Frieden möglich ist.

Davon sollten sie erzählen. Und das taten sie auch. Und andere taten es ihnen nach. Und erzählten und erzählten und erzählten. Bis heute. Und das hat dazu geführt, dass noch immer im Leben von über zwei Milliarden Menschen auf dieser Welt der Rabbi aus Nazareth eine Rolle spielt.

Jenes Ereignis vor über zweitausend Jahren in Jerusalem ist also so etwas wie die Geburtsstunde der christlichen Kirchen. Und bis heute will Gottes frischer Wind, Gottes guter Geist dafür sorgen, dass Menschen einander verstehen, einander nahe kommen und begreifen, dass es nichts Wichtigeres gibt als die Liebe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21961
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