SWR3 Gedanken

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In den Vereinigten Staaten feiert man heute den Tag des Apfelkuchens. Seit Jahrhunderten steht der „Apple Pie“ in der nordamerikanischen Esskultur für Heimat und Geborgenheit. Im Bundesstaat New Mexico gibt es zu Ehren des Apfelkuchens sogar eine kleine Gemeinde namens „Pie Town“. Jenseits des großen Teichs ist der Apfelkuchen also eine richtig große Sache.

Aber bei uns doch eigentlich auch. Apfelkuchen. Allein bei dem Wort läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Köstlicher Geruch, der beim Backen durchs Haus zieht. Menschen, die gemeinsam fröhlich den Kuchen vertilgen bis auf den letzten Krümel. Auch bei uns hat der Apfelkuchen den Geruch von Heimat und Geborgenheit, den Geschmack von Leichtigkeit und Lebensfreude. Auch bei uns ist der Apfelkuchen eine richtig große Sache.

Zugegeben: Heimat und Geborgenheit braucht mehr als Apfelkuchen. Ein Kuchen allein reißt es nicht heraus. Aber er ist ein guter Anfang. Für all das, was Menschen brauchen, um nun eben Heimat und Geborgenheit zu erleben. Eine Mahlzeit, die man gemeinsam verzehrt. Eine Arbeit, die man gemeinsam tut. Eine Freizeit, die man gemeinsam verbringt.

Sie ahnen es: Der beste Apfelkuchen ist tatsächlich der, den ich nicht alleine esse, sondern mit anderen zusammen. Und die Pointe eines „Apfelkuchen-Tages“ ist nicht der Apfelkuchen, sondern das sind die Menschen, die sich an ihm freuen und ihn miteinander genießen.

Deswegen wünsche ich Ihnen heute mit Kuchen oder ohne Kuchen Momente von Heimat und Geborgenheit, von Leichtigkeit und Lebensfreude. Ich wünsche Ihnen Menschen, denen Sie gerne begegnen und mit denen Sie das teilen können, was Ihnen wichtig ist. Denn solche Momente sind die eigentlich große Sache. In Nordamerika, in Europa und überall auf der Welt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21960
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