SWR3 Gedanken

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Einer der wohl peinlichsten Übersetzungsfehler im Fernsehen ist einem Simultandolmetscher von N24 passiert. Es war ein Interview mit George Lucas, dem Regisseur der Star Wars Filme. Er wurde gebeten, den wichtigsten Satz seiner Filme in die Kamera zu sprechen. Er tat dem Sender den Gefallen und sagte den berühmten Gruß der Jedi-Ritter: „May the force be with you!“ - „Möge die Macht mit dir sein!“. Der arme Simultan-Dolmetscher hatte noch nie davon gehört, und deshalb hat er übersetzt: „Am vierten Mai werde ich bei ihnen sein.“. Der Dolmetscher hatte nämlich verstanden: „May the fourth“, also „Am vierten Mai“, „be with you“, „werde ich bei ihnen sein.“ So schnell wird aus einem Jedi-Gruß ein Datum und aus einem Dolmetscher ein armer Tropf. 

 „Möge die Macht mit dir sein!“ das hat– so wie die ganze Star Wars Episode - etwas Religiöses. Man könnte es fast als Segen bezeichnen. Jedis sprechen sich das zu vor einer schwierigen Mission oder wenn sie sich verabschieden. „Macht“ bedeutet bei den Jedis, dass sie auf übermenschliche Fähigkeiten zugreifen können: hoch konzentriert oder blitzschnell sein. 

Bei den Menschen bedeutet „Macht“ zunächst einmal, dass man etwas bewirken oder beeinflussen kann. Ich glaube, dass jeder Mensch – egal in welcher Position - mächtig sein kann. Wir haben zum Beispiel die Macht zu vergeben, oder die Macht, „nein“ zu sagen. Oder die Macht, Verstand und Begabungen einsetzen zu können. Aber ich fühle mich manchmal auch ohnmächtig. Und dann kann ein Segen gut tun. Davon erhoffe ich, dass Gott mich schützt und mir beisteht. 

Heute ist übrigens der von George Lucas initiierte „Star-Wars-Tag“, eben weil der Jedi-Segen so ähnlich wie das heutige Datum klingt. Und deshalb wünsche ich ihnen heute ganz besonders, dass die Macht mit ihnen sei!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21936
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