SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

In jedem Leben wächst etwas. Aber manches verkümmert auch. Jesus hat davon in  einer Geschichte erzählt:

Ein Bauer ging aufs Feld um zu säen. Er hat den Samen  ausgestreut und die Samenkörner fielen überall hin. Ein Teil des Samens ist auf den Weg gefallen und wurde dort schnell aufgepickt von den Vögeln.
Manches fiel auf felsigen Boden, da hat es die Sonne austrocknet.  
Auch am Rand fiel einiges hin, dort wo die Dornen wuchsen. Sie erstickten die aufgehende Frucht.
Und wo die Saat jedoch auf guten Boden fällt, da geht sie auf und bringt Frucht.

Jesus hat diese Geschichte so erzählt, dass seine Zuhörer gemerkt haben: Das ist nicht nur eine Bauernweisheit. Das ist eine Geschichte von  meinem Leben. Das geht mich etwas an.

Ich horche in die Geschichte hinein und ich erkenne: da ist guter Same ausgestreut worden. Menschen haben mich geliebt und für mich gesorgt. Menschen haben für mich gebetet. Menschen haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Gott sei Dank.
Aber es gibt auch Dornen auf dem Acker meines Lebens, die ersticken den neuen Anfang. Und Stellen wie ein hart getrampelter Weg. Da fressen meine Bedenken und mein Zögern alles weg, was geschehen könnte. Auch felsige Stellen gibt es. Da vertrocknet alles und nichts kann sich entfalten und aufblühen.

Wo die Saat auf guten Boden fällt, da kann vielfältige Frucht wachsen. Die zeigt sich in einem  weiten Herzen für die anderen und im Vertrauen, das Menschen zu mir haben. Sie erzählen mir und geben mir Anteil, an dem was in ihrem Leben gelungen ist und an dem was sie als Last empfinden. Die Frucht kann auch der Einsatz sein für ein menschliches Miteinander. Zum Beispiel der Sonntagstreff in Karlsruhe. Da laden Bürgerinnen und Bürger bedürftige Männer und Frauen im Gemeindehaus zum Mittagessen ein. Sie kochen und backen, sie bedienen und spülen. Und sie reden mit ihren Gästen. Diese genießen das Essen und die Zuwendung.

So erlebe ich: gute Saat auf gutem Boden bringt Gutes hervor. Ich muss es selbst nicht machen. Ein anderer sät es in den Lebensacker. Es bringt Frucht und macht satt. Ich stelle mir vor, der Sämann freut sich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21864
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