SWR3 Gedanken

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Herr Friedrich hat eine kleine Computerfirma und wenn es um Steuern geht, dann ärgert er sich tierisch. Er findet, dass er zu viel Steuern zahlt.

Dass Nico Rosberg sich allerdings seine Steuern spart, indem er einen Briefkasten in Panama besitzt, findet Herr Friedrich allerdings auch nicht OK.

Wie viele Steuern sind angemessen? Eine alte Frage, die so ähnlich sogar schon Jesus gefragt wurde. Damals fanden die Leute auch, dass die Steuereintreiber eigentlich Halsabschneider sind. Gut, damals gab es keine Demokratie, es gab nur einen Kaiser in Rom. Und Jesus sagt dann ausgerechnet: Gebt dem Kaiser was dem Kaiser gebührt. Jesus meinte also: Steuern zahlen ist ok. Sie gehören dem Kaiser.

Heutzutage müsste das mit den Steuern noch viel einsichtiger sein, finde ich. Denn die Steuern werden ja nicht von einem Kaiser erhoben, der macht, wozu er grade Lust und Laune hat. Die Höhe der Steuern wird von demokratisch gewählten Vertretern des Staates bestimmt. Und man bekommt ja auch was dafür.

Wer sich über zu hohe Steuern ärgert, sollte vielleicht mal durch die Stadt laufen. Dann könnte er sich nämlich sagen: Diese Straße gehört zu einem Teil mir. Diese Bibliothek und diese Schule sind in gewissen Weise mein Besitz. Ich hab sie mitfinanziert.

Wer sein Geld nach Panama oder sonst wohin verschifft, kann nur sagen, mir gehört ein Briefkasten in Panama. Herrn Friedrich gehören immerhin Straßen, Bibliotheken und Schulen und noch vieles mehr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21805
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