SWR3 Gedanken

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Ein Opfer bringen - also ich würde da erstmal nicht drauf kommen. Aber viele machen das ganz selbstverständlich. Sie bringen Opfer. 

Zum Beispiel Rene. Er war mal dick in der Neonazi- Szene. Jetzt ist er Flüchtlingshelfer. Und opfert seine Zeit um Flüchtlingen aus Somalia, Eritrea, Irak und Syrien Deutsch beizubringen. Er versucht damit etwas gut zu machen, was er früher verkehrt gemacht hat. Also Ausländer ja bitte, statt Ausländer raus. 

Oder Silvana. Der ist eines Tages Wladimir ins Auto gelaufen. Silvana hatte nachweislich keine Schuld. Und doch wollte sie was gutmachen. Fühlt sich für Wladimir verantwortlich, kümmert sich um den Ukrainer und opfert dafür ihren Jahresurlaub und ihr Geld.  

Anscheinend brauchen Menschen das. Etwas wieder gutmachen, ein Opfer bringen - ob sie vorher schuldig geworden sind oder nicht.  
Die Bibel kennt dieses menschliche Bedürfnis. Etwas gut machen wollen. 

Deshalb gibt’s im ersten Teil der Bibel, im sogenannten Alten Testament, viele Vorschriften und Vorschläge, wie man das machen könnte. 

Da heißt es nämlich: Wenn einer ein Opfer darbringen WILL! Rene und Silvana wollen das. Es ist ihnen ein echtes Bedürfnis. Weil sie so mit ihrer unguten Vergangenheit besser umgehen können. So gesehen kann ich das mit dem Opfer doch ein bisschen nachvollziehen. 

 
https://www.kirche-im-swr.de/?m=21803
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