SWR3 Gedanken

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Durstige tränken – das braucht mehr als eine Flasche oder viele…

So ein Plakat: Oben eine Flasche, eher eine Wasserflasche als eine für Bier Wein oder Saft. Und nur ein Wort: Hilft.

Mir fallen die vielen Flaschen – nein: Flaschen-Pakete und Paletten ein, die die internationalen Helfer in die belagerten Städte in Syrien geschafft haben, im März, kurz nach dem Waffenstillstand. Und die mindestens Kisten mit Plastik-Wasserflaschen am Münchner Hauptbahnhof und anderswo, als die vielen Menschen auf der Flucht zu versorgen waren, letzten Herbst und Winter. Viele Leute hatten auch einfach ein Sixpack gekauft und vorbeigebracht…

Denn tatsächlich: Ein Mensch kann lange aushalten ohne was zu essen. Aber ohne Wasser – das geht eigentlich gar nicht. Schon eine Flasche: Hilft. Erst mal.

Die Geschichte mit dem Plakat hat aber einen zweiten Teil - unter der Flasche mit dem Schlagwort „Hilft“ zeigt es eine stilisierte Wasserpumpe – so ein Teil, wie es bei uns noch in manchen Gärten steht: U-förmiges Rohr mit einem Pumpen-Schwengel. Für Handbetrieb. Und zwei Worte, diesmal: Hilft weiter.

Brot für die Welt plakatiert das. – Der evangelische Entwicklungsdienst macht darauf aufmerksam, dass die Sache mit den WasserFlaschen nur der erste Schritt sein kann. Wer Wasser braucht, jetzt im Moment, wird so geholfen. Wo Wasser auf Dauer fehlt, sind sogar ganze Containerzüge zu wenig. Pumpen bauen; vorher das Grundwasser schützen, damit es auch nutzbar bleibt – so klingt das zweite von den sieben Werken der Barmherzigkeit heute: Durstige tränken. Und zwar nachhaltig und auf Dauer mit Wasser, das auch zu trinken ist – und bezahlbar bleibt.

Wie gesagt: Ein Werk der Barmherzigkeit – aber eigentlich doch auch ganz selbstverständlich erwartbare | menschliche Wirtschaft und Politik!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21752
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