SWR3 Gedanken

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Schlechte Nachrichten werden ja auch als „Hiobsbotschaften“ bezeichnet. Der Ausdruck stammt von Hiob, einem Mann aus der Bibel.
Dem bleibt fast nichts erspart: Erst verliert er all seinen Besitz, dann seine zehn Kinder. Und Schließlich überzieht ein Geschwür seinen ganzen Körper. Eine böse Überraschung nach der anderen.
Die Geschichte von Hiob wurde etwa im 3. Jht. v. Chr. aufgeschrieben. Damals war im Orient der „Vergeltungsglaube“ verbreitet. D.h. Gott belohnt oder bestraft mich schon zu Lebzeiten für meine Lebensführung. Wenn ich viel Gutes tue, dann geht´s mir gut. Und umgekehrt: ein böser Mensch hat ein schlimmes Leben zu erwarten, so wie Hiob eben.
Aber Hiob ist mit dieser Art des Glaubens nicht mehr einverstanden. Die Frage nach dem Ursprung des Leids bleibt zwar auch für ihn unbeantwortet. Aber er glaubt nicht an einen strafenden Gott. Er ist trotz allem von Gottes Güte überzeugt. Auch wenn er dafür in seiner Zeit eher belächelt wurde.
Auch heute noch ist immer wieder zu hören, dass Kriege, Naturkatastrophen oder persönliche Schicksalsschläge eine Strafe Gottes seien.
Ich finde, ein Gott der straft, ist kein Gott, sondern ein Tyrann. Aber der christliche Glaube sagt mir, dass Gott es gut meint mit uns Menschen. Dass er gerade im Leid ganz nahe bei mir ist.
Ich bewundere Hiob, wie er trotz aller Schicksalsschläge an Gott festhält und von dessen Güte überzeugt ist. Und diese Überzeugung von Hiob ist doch alles andere als eine Hiobsbotschaft. https://www.kirche-im-swr.de/?m=2175
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