SWR3 Gedanken

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Vier minus drei - das ist ein Buchtitel und Barbara Pachl-Eberhart hat das Buch geschrieben. Sie hat 2008 bei einem Unfall ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder verloren. Jetzt geht die schreckliche Rechnung auf: vier minus drei gleich eins.

In ihrem Buch erzählt Barbara Pachl-Eberhart davon, wie sie das alles erlebt hat und vor allem, wie sie weiter gelebt hat. Seit 2008 ist nichts mehr wie es war. Trotzdem hat sie das Leben mit beiden Händen gepackt und so, wie sie sagt, dem Tod klar ins Auge sehen können.

Beim Unfall war ihr Mann sofort tot. Ihre beiden Kinder hat sie noch wenige Tage im Krankenhaus begleitet - in den Tod. Oder ins Leben? So nennt es die Autorin. So hat sie es erlebt. Sie sagt: „Da war eine riesige Energie, viel Licht und einfach nur Liebe.“ Sie ist sich sicher, dass es ihren dreien gut geht. Und sie malt sich in den buntesten Farben aus, was ihre Familie im Himmel wohl gerade macht. Das hilft ihr. 

Ich habe Barbara Pachl-Eberhart getroffen und bin tief beeindruckt davon, wie viel Leben sie versprüht. Ihre Augen leuchten.

Sie erzählt, dass ihr vor allem geholfen hat, gnadenlos offen zu sein. Nach dem Tod ihrer Familie hat sie zum Beispiel eine Email an alle Menschen in ihrem Adressbuch geschrieben und genau erzählt, was passiert ist, wie jeder der drei gestorben ist, was sie fühlt. Sie hat ausdrücklich darum gebeten, dass die Leute reagieren und nicht herumdrucksen oder gar nichts sagen. 

Natürlich ist Barbara Pachl-Eberhart auch tief verzweifelt gewesen.

Sie hat sich allem gestellt und es so geschafft weiter zu leben. Später konnte sie sogar diesen Satz schreiben: „Es tut so gut, das Leben in all seinen Facetten zu spüren.“

Das zeigt mir, wie unterschiedlich ihre Gefühlslagen waren. Und es zeigt, dass sie es auf diese Art und Weise geschafft hat, nach dieser Katastrophe wieder Fuß zu fassen.

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