SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

„Zum Glück muss ich nicht alles, was jemals falsch lief, wiedergutmachen, jede Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe. Zum Glück muss ich nicht in jedem Regen stehen bleiben, bis mir tropfnass und zitternd vor Angst jedes Lachen vergeht.

Zum Glück muss ich nicht immer nur versprechen, dass ich morgen alles viel besser machen will und ganz bestimmt die alten Fehler vermeiden und nicht wiederholen werde.“

Hermann Traub hat diese Verse geschrieben. Ich bin ihm sehr dankbar dafür. Jede Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe? Wenn ich das müsste, wäre mir schon lange schlecht. Oder im Regen stehen bleiben, bis ich tropfnass bin? Nein Danke, da wäre ich längst krank. Und wie oft habe ich schon versprochen, dass ich mich bessern will oder die alten Fehler bestimmt nicht wiederholen werde – und habe es doch nicht gehalten.

Aber ist es denn egal, wie ich bin und was ich tue? Die Fehler, die ich mache? Die Sorgen, die mir das Herz schwer machen? Nein. Darum hat Hermann Traub noch einen Vers angefügt:

„Zum Glück gibt es einen, der vergibt. Zum Glück gibt es einen der beschützt. Zum Glück gibt es einen, der vertraut. Zum Glück gibt es Jesus.“

Zum Glück gibt es einen, der mir vergibt auch wenn die andere das nicht tun. Dann kann ich wieder neu anfangen und versuchen, es besser zu machen: Ohne die Last der Vergangenheit. Und weil ich weiß, dass Gott mir vergeben hat, kann ich auch mit anderen barmherziger umgehen. Weil ich weiß, dass ich viele Fehler habe und immer wieder mache, sehe ich auch die Fehler der anderen mit barmherzigen Augen. Meine vielen Gedanken und Sorgen – ich kann sie loslassen, weil ich weiß das da einer ist, der mich beschützt, der mir neues Vertrauen schenkt. Das tut gut, oder wie Herrmann Traub es sagt: „Zum Glück gibt es einen, der vertraut. Zum Glück gibt es Jesus.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21613
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