SWR3 Gedanken

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Die Wemmicks sind ein kleines Volk von Holzpuppen und leben in einem kleinen Städtchen. Jeder Wemmick ist anders. Aber alle sind  von demselben Holzschnitzer namens Eli  gemacht. Jeden Tag tun die Wemmicks dasselbe: Sie stecken sich einander Aufkleber an. Die Begabten und Schönen bekommen immer goldene Sternchen.  Die aber, deren Holz rau ist und die nur wenig können, bekommen hässliche graue Punkte. So wie Punchinello. Der hat viele, viele graue Punkte.

Eines Tages trifft Punchinello ein Wemmick-Mädchen, das ganz anders ist als alle anderen. Sie hat keine Sternchen oder Punkte. Sie ist einfach nur aus Holz. Das liegt nicht daran, dass die anderen ihr keine Aufkleber anstecken wollen. Die Aufkleber halten einfach nicht.

So will ich auch sein, denkt Punchinello. Also fragt er das Wemmick-Mädchen ohne Aufkleber, wie sie das geschafft hat. „Das ist ganz einfach“, sagt sie. „Ich besuche jeden Tag Eli, den Holzschnitzer und sitze bei ihm in der Werkstatt.“  Daraufhin beschließt Punchinello, Eli zu besuchen.

Oben, in der großen Werkstatt angekommen, sagt Punchinello zu Eli: „Ich bin gekommen, weil ich jemanden getroffen habe, der keine Aufkleber hat. Warum kleben die Aufkleber nicht an dem Mädchen?“ Der Holzpuppenschnitzer sagt: „Weil sie beschlossen hat, dass es wichtiger ist, was ich denke als das, was die anderen denken. Die Aufkleber haften nur, wenn  du es zulässt. Je mehr du meiner Liebe vertraust, desto weniger bedeuten dir die Aufkleber der anderen. Und dass ich Dich liebe, siehst Du daran, dass ich Dich und nur Dich gemacht habe. Und ich finde Dich richtig gut!“

Punchinello spürt, dass Eli es ganz ernst meint.  Und als ihm das bewusst wird,  fällt ein Aufkleber auf den Boden.

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