SWR3 Gedanken

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Vor einigen Wochen ist David Bowie gestorben. Über Jahrzehnte hat er mit seiner Musik Geschichte geschrieben, Tausende von treuen Fans trauern über seinen Tod. Und einige sind der Meinung, dass man sich damit nicht einfach abfinden kann. Wie zum Beispiel Andrea Natella aus Rom.

Deshalb stellte sie eine Online-Petition ins Netz. Adressiert an Gott oder wen auch immer es betrifft. „Sag Nein dazu, dass David Bowie tot ist.“ So lautet die Botschaft der Petition. Und mittlerweile sagen über 11.000 Menschen Nein dazu und hoffen, Gott ins Nachdenken zu bringen.

Ich persönlich vermute, dass die Petition sogar ihren Adressaten erreicht, dass Gott die über 11.000 Bitten durchaus zur Kenntnis nimmt. Und trotzdem dürfte mir wie allen anderen klar sein, dass David Bowies Zeit auf Erden dennoch endgültig zu Ende ist. Was ist dann aber der Sinn der Aktion, die ich ganz und gar nicht für einen Scherz halte?

Weil sie ein Ausdruck von Trauer ist. Täglich richten eine Menge Menschen Petitionen an Gott. Weil sie jemanden verloren haben, der ihnen wichtig ist und der ihnen fehlt. Weil der Tod in all seiner Endgültigkeit so schwer zu akzeptieren ist. Wäre manchmal schon schön, Gott würde dem Leben eine zweite Chance geben.

In gewisser Weise tut er das aber auch. Der christliche Glaube sagt, dass mit dem Tod dieses Leben zwar vorbei ist. Aber dass es jenseits davon eine zweite Chance bekommt. In diesem Leben wird David Bowie fehlen, aber unter Umständen gibt es auch im Jenseits gute Musik. Weil Gott auf seine Weise Nein dazu sagt, dass David Bowie tot ist.

Der hat übrigens vor seinem Tod gesagt: „Ich weiß nicht, wohin ich von hier aus gehe, aber ich verspreche, dass es nicht langweilig wird.“ Das ist doch eine Perspektive.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21452
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