SWR3 Gedanken

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Die Weisen aus dem Morgenland waren keine Christen und ob sie wirklich welche geworden sind, das ist auch nicht klar. Aber sie waren weise und sie haben Geschenke mitgebracht, als sie zum Jesuskind gekommen sind und es anbeteten. So steht es jedenfalls in der Bibel. Das ist die Geschichte zum heutigen Tag „Heilige drei Könige“
Der Legende nach kamen die heiligen drei Könige bis nach Köln. Jedenfalls sollen ihre Knochen im Kölner Dom liegen. In der Geschichte der Bibel kamen sie nur bis Bethlehem und dann sind sie wieder zurückgekehrt in ihr Land.
Manche fänden das heute sehr angemessen. Dass die Menschen aus dem Morgenland höchstens noch bis Bethlehem kommen oder sagen wir bis in die Türkei. Aber nicht zu uns. Ich weiß, es ist alles nicht einfach und die Situation ist in vielen Bereichen schwierig. Zum Beispiel bei der Unterbringung der UMFs, also Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Da wissen die Jugendämter schnell nicht mehr wohin sie die schicken sollen. Viele Möglichkeiten sind schon erschöpft.
Zwei Jungs haben es jetzt zu einer Freundin geschafft. Dass sie die beiden bei sich aufnimmt, ist für sie selbstverständlicher Ausdruck ihrer christlichen Nächstenliebe. Abudi und Hicham kommen aus Afghanistan, sie sind Brüder und haben ihre Eltern verloren. Sie werden wohl nicht mehr zurückgehen. Sie werden aller Voraussicht nach bleiben. Sie werden Deutsch lernen, eine Ausbildung machen und dann hoffentlich hier eine Arbeit finden. Ich fände es schön, wenn sie heimisch werden könnten. Wenn sie eine Familie gründen können.
Sie müssen keine Christen werden. Aber ich würde sie gerne sehen als Reisende aus dem Morgenland, die den christlichen Glauben zu schätzen wissen und mit Gaben kommen. Nicht mit Gold, Weihrauch und Myrrhe, aber mit Mut, Tatkraft und frischen Ideen.  

 
https://www.kirche-im-swr.de/?m=21226
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