SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Noch hängen sie recht frisch an der Wand, die Jahreskalender 2016. Ich hab einen Kalender geschenkt bekommen, bei dem mir ein Spruch richtig gut gefällt. Er gefällt mir, weil er mir bunt zusammengewürfelt ein paar Anregungen gibt, die ich in diesem Jahr beherzigen will. Was sagt er mir also, dieser Kalenderspruch? „Das Leben ist kurz“. Nun ja, eine Binsenweisheit, aber immer wieder zu erinnern, damit sich das Hamsterrad des Alltags nicht bis zur Besinnungslosigkeit dreht. „Brecht die Regeln“, sagt er mir weiter, dieser Kalenderspruch. Das klingt revolutionär und schwer, ist aber immer wieder nötig, wenn Regeln nur um der Regel Willen eingehalten werden und nicht um der Menschen Willen. „Tu mehr und brauche weniger“, geht es weiter im Text. Auch eine gute Aufforderung. Mehr zu geben als zu nehmen. Mich frei machen von all dem materiellen Zeugs, von dem ich zu viel habe. „Sei mutig!“, oh ja, das tut nicht nur mir gut und den anderen, wenn klappt. Und ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin der mutigste Angsthase, den ich kenne. „Träume groß“, jawoll, die Realität wird es dann sowieso richten, sich aber die Träume bloß nicht nehmen lassen. „Vergebe schnell und küsse langsam!“, Japp, dem ist nichts hinzuzufügen. „Liebe wahrhaftig!“, aber unbedingt, denn bei den großen schönen Dingen kann und darf es nichts Falsches geben. Denn das schadet allen Beteiligten. „Lache immer mal wieder unkontrollierbar!“ Ja, das ist so herrlich, ansteckend und befreiend. (Ich werde nie vergessen, wie die Nachrichtensprecherin Dagmar Berghof einmal einen Lachanfall in der Tagesschau hatte und sich nicht mehr einkriegen konnte.) Letzter Satz meines Kalenderspruchs: „Bereue nichts, das dich lächeln ließ!“ Zum Schluss die leichteste Übung, denn ich muss mich nur erinnern, was mich mal zum Lächeln gebracht hat oder wer. Das zaubert dann gleich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht. Und da kommen alle möglichen Gefühle auf, aber sicher keine Reue.

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