SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ob das Gute wirklich überwiegt, entscheidet jeder für sich; aber es braucht eine Chance – gerade für‘s nächste Jahr…

Heute blicken viele zurück auf das Jahr, das heute Abend vergehen wird.
Das ist mehr als nur so traditionell dahingesagt.
Zurückblicken auf das, was gut war in den letzten zweiundfünfzig Wochen;
noch mal in Erinnerungen schwelgen, den herben Geruch des Meeres
oder die Kühle eines Morgens in den Bergen schnuppern,
noch mal daran denken, wo ich richtig gut drauf war,
vielleicht sogar einen kleinen Erfolg hatte.
Die Freude noch mal spüren, als mir jemand einfach nur gesagt hat:
Gut, dass du da bist – oder
Schön, dass ich mit dir zusammenarbeiten darf:
Solche kleinen oder auch großen Sachen eben,
die den Alltag oder den Urlaub schön gemacht haben.

Schon deswegen, weil sie ja sozusagen im Wettbewerb stehen
mit den eher dunkleren Momenten; die sind auch dagewesen.
Die Schrecksekunde, als ich gerade noch den Fußgänger gesehen hatte,
der mir fast vor’s Auto gerannt wäre.
Der jüngste Sohn von Freunden, der völlig abgedriftet ist.
Die wirklich bösen Worte zwischen Mann und Frau,
die sie haben stehen lassen,
statt sie vor dem Zubettgehen
noch auszuräumen oder sich zu vertragen…

Zurückblicken – das kann auch schon mal schmerzlich sein.
Aber das muss ich aushalten – und ich kann es,
weil eigentlich doch das Gute überwiegt,
das, wofür ich dankbar bin und was mich gestärkt hat.
Dankbar den Menschen; und dankbar dem Gott,
der sie mir zur Seite stellt
und bei dem ich mich so gut aufgehoben fühle.

Das Gute – weltweit hat es in diesem Jahr oft und oft ausgesehen,
als würde es komplett unter die Räder kommen.
Die Hoffnung nicht verlieren,
rät Papst Franziskus in seiner Friedensbotschaft zum Neuen Jahr;
weil: selbst noch so kleine positive Ereignisse zeigen uns
die Fähigkeit der Menschheit zu solidarischem Handeln.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21184
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