SWR3 Gedanken

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Es gibt ja Leute die sagen:
Wenn jetzt die ganzen Flüchtlinge hier sind, wer hilft dann noch denen, die es schon länger schlecht hatten? Das Geld, das jetzt ausgegeben wird, das gibt’s doch nur einmal.
Und überhaupt: Die Flüchtlinge würden alles noch schwieriger für sie machen.
Ich kann gut verstehen, dass die alle jetzt Angst haben.
Es gibt viel zu wenig Wohnraum für Bedürftige und zu viele leben deswegen bei Freunden oder gar auf der Straße.
In der Tat müssen wir uns jetzt entscheiden: wer zahlt?
Eine Vermögenssteuer zugunsten von Flüchtlingen soll es nicht geben.
Und die schwarze Null soll auch beibehalten werden, nur keine Schulden für Arme und Flüchtlinge machen!
Während Leute auf Hilfe warten, die seit Jahren hier leben und Leute auf Hilfe warten, die aus Krieg und bitterster Not hierhergekommen sind, frage ich mich schon: wer zahlt?
Wer spürt diese sogenannte Flüchtlingskrise in seinem eigenen Leben, Tag für Tag, außer die Flüchtlinge selbst, die in Unsicherheit in Behelfsunterkünften und mit Minimalversorgung hier leben?
Bei all der Aufregung und Drohungen, dass wir das nicht schaffen können, frage ich mich: Wessen Leben hat sich wirklich verändert? Jetzt ist es dran, die Sozialpolitik insgesamt zu ändern, zum Beispiel: Wohnraum schaffen in den Innenstädten für Leute die wenig haben und für Flüchtlinge, damit die nicht in Billigwohnghettos verdrängt werden. Dass die, die sich Powershoppen vor Weihnacht leisten können und Urlaub auf den Malediven in ihrem Wohlstand nicht verblöden, dass unsere Herzen nicht verhärten, das wünsche ich mir.
Und ich hoffe auf den Gott, dessen Herz so weich ist, dass er von der Höhe seines himmlischen Throns herabsteigt, um ein Mensch zu sein.
Denn darum geht es an Weihnachten.
Um Jesus Christus, der ja auch gleich nach seiner Geburt ein Flüchtling geworden ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21144
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