Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Vom Weihnachtsmann oder vom Christkind? Von wem kommen morgen Abend die Geschenke? Das fragen sich heute wieder viele Kinder. Früher, in meiner Kindheit, gab es diese Frage nicht. Ich bin noch in einer mehr oder weniger weihnachtsmannfreien Zone groß geworden. Vor Weihnachten, im Advent, kam der Nikolaus. Er brachte kleinere Geschenke, Süßigkeiten und Obst. An Weihnachten kam dann das Christkind und das brachte die größeren Geschenke: Modellautos, eine Eisenbahn oder eine Ritterburg. Damit war klar: Der Nikolaus ist gut, aber das Christkind ist besser. Einen Weihnachtsmann, der auch noch so ähnlich aussieht wie der Nikolaus, kannte ich nicht. Die Kinder heute kommen aber an ihm nicht mehr vorbei. Zu stark ist seine Präsenz in Film, Funk und Fernsehen. Und zwar so, dass sich ein Kind da mehr vorstellen kann als beim Christkind. Ein Rentierschlitten, der mit lauter Geschenkpaketen durch die Luft saust, das ist doch was. Aber bitte schön, wie soll man sich das Christkind vorstellen? Das Baby von Maria und Josef ist doch viel zu klein, um Geschenke auszuliefern. Also allein von den Bildern im Kopf unserer Kinder steht es wohl 1:0 für den Weihnachtsmann. 

Was also tun, wenn man doch noch irgendwie das Christkind ins Spiel bringen will? In unserer Lokalzeitung stand dazu eine interessante Geschichte: Eine Familie hat den Weihnachtsmann bestellt. Der kommt und gibt den Kindern die Geschenke. Als sein Sack leer ist, fehlt aber ein Geschenk. Darauf hin packt er sein Handy aus, ruft das Christkind an und fragt nach diesem Geschenk. „Das steht schon auf dem Balkon, es ist zu groß für deinen Geschenkesack, deshalb habe ich es selbst ausgeliefert“ hört man das Christkind zum Weihnachtsmann sagen. Und damit ist dem Kind klar: Der Weihnachtsmann ist nur ein Mitarbeiter vom Christkind. Die wirklich großen Geschenke - also das Fahrrad - bringt das Christkind höchstpersönlich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=21119
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