SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

2013 hat der Inselstaat Tuvalu für alle seine Bürger Asyl in Neuseeland und in Australien beantragt. Weil der Meeresspiegel kontinuierlich steigt und  zu befürchten ist, dass der Inselstaat untergeht. Das ist nur ein Beispiel, wie sich der Klimawandel unserer Erde auf die Lebensbedingungen auswirkt. Wie es für Menschen nahezu unmöglich wird, in ihrer Heimat zu überleben. Überschwemmungen, Dürren, Bodenerosionen und eben ein steigender Meeresspiegel lassen sie zu Klimaflüchtlingen werden.
Meistens trifft es die Ärmsten, die Menschen, die noch nie viel zum Leben hatten. Die schon immer in Gegenden mit extremen klimatischen Bedingungen gelebt haben.
In den Industriestaaten, wo das meiste CO2 ausgestoßen wird, was unser Klima so folgenschwer verändert,  merken die Menschen davon noch nichts. Zumindest beeinträchtigt es sie nicht. Was für eine große Ungerechtigkeit!
Papst Franziskus spricht in seinem Schreiben „Laudato si“ von einer ökologischen Schuld der Reichen gegenüber den Armen. Diese Schuld muss ausgeglichen werden, sagt Franziskus. Die ärmeren Länder müssen vor den Folgen des Klimawandels  geschützt werden. Und ihnen muss bei ihrer Entwicklung geholfen werden, damit sie die Armut bekämpfen können und dabei umweltfreundlich und nachhaltig vorgehen können.
Papst Franziskus betont, dass das Klima unserer Erde ein gemeinschaftliches Gut ist. Und er fordert, die Erdatmosphäre unter den Schutz der Gemeinschaft  aller Völker der Erde zu stellen. Eine unabhängige Weltbehörde soll über unser Klima wachen. Eine wirklich tolle Idee! Aber ist so eine unabhängige Behörde realistisch, die das Gemeinwohl über die besonderen Interessen der einzelnen Länder stellt? In naher Zukunft? Denn es muss dringend gehandelt werden, das ist den Teilnehmern am 21. Weltklimagipfel sehr bewusst.  
 
Das Klima gehört uns allen, sagt Papst Franziskus, deshalb kann mir das Klima in weit entfernten Gegenden der Erde nicht gleichgültig sein. Es liegt auch an mir, wie es  geschützt werden kann. An meinen Lebensstil: Ob ich verantwortlich einkaufe, also möglichst umweltfreundliche Produkte, die fair produziert werden. Ob ich versuche Energie nicht unnötig zu verbrauchen. Was kann ich lassen oder wenigstens reduzieren. Muss ich mir immer Neues kaufen, kann ich so manches nach einer Reparatur nicht weiter verwenden? Muss ich jedes Stück mit dem Auto fahren, wann brauch ich es überhaupt? Wie gehe ich mit Lebensmitteln um, was esse ich?
Wenn viele, sehr viele  Menschen verantwortungsbewusster an „ihr Klima“ denken im täglichen Leben, dann muss auch nicht ständig die Produktion gesteigert werden. Dann müssen die Regenwäldern nicht massenhaft abgeholzt werden, dann reicht irgendwann regenerative Energie aus.
Dann lässt sich unser Klima vielleicht doch noch retten. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20993
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