SWR3 Gedanken

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Sanfte Hügel, grüne Felder, irgendwo ein einsamer Bauernhof. Die Landschaft wirkt friedlich. Wäre da nicht diese Betonmauer. Haushoch zeichnet sie über eine Strecke von 100, 200 Metern eine Kurve nach. Die letzten Meter von Flug 93. Bevor die Maschine am Boden zerschellt und alle Menschen an Bord in den Tod reißt. Am 11. September 2001.
Eine Gedenkstätte erinnert in Somerset County/ Pennsylvania an die Opfer des Terroranschlages.
Die Passagiere an Bord von Flug 93 wissen von den Anschlägen auf das World Trade Center, als ihr Flugzeug gekapert wird. Sie wehren sich gegen die Terroristen – und bringen damit das Flugzeug zum Absturz.
Einige Passagiere telefonieren kurz vorher noch mit ihren Angehörigen. Oder sie hinterlassen Nachrichten auf dem AB. Diese Anrufe sind Bestandteil der Erinnerungsstätte.
Wir werden sterben. Spricht eine Mutter. Aber ich muss euch noch einmal sagen, wie sehr ich euch liebe.
Die Familien der Opfer haben Nachrichten wie diese zur Verfügung gestellt. Sie sagen: Wir wollen das mit euch teilen. Und immer wieder taucht in den Abschiedsgrüßen der Passagiere von Flug 93 ein Satz auf: Ich liebe euch.
Mich hat der Besuch dieser Gedenkstätte sehr berührt. Dass Menschen auch mitten im Terror sagen können, was sie einander bedeuten. Und dass es die Liebe ist, an die sie bis zum Schluss denken. Und die sogar dem Terror standhält.
Der Apostel Paulus hat keinen Terroranschlag erlebt. Trotzdem hat er geschrieben (1. Kor 13.13): Nun bleiben Glaube, Liebe Hoffnung, diese drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

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