SWR3 Gedanken

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Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin im Berufsverkehr, dann denke ich manchmal: Der Mensch stammt doch vom Affen ab. Kann gar nicht anders sein, so wie sich viele verhalten.
Die Bibel sieht das anders. Gott formt den Menschen aus Erde, steht da. Haucht ihm seinen Atem ein und macht ihn so lebendig. Dann setzt der Schöpfer sein Geschöpf in seinen Garten. Ins Paradies.
Dass viele sich heute mit dieser Vorstellung schwer tun, liegt an Charles Darwin. Der englische Naturwissenschaftler kam zu dem Ergebnis: Leben hat sich langsam entwickelt. Und entwickelt sich immer weiter. Dabei überleben nur die Arten, die sich am besten an ihre Umgebung anpassen können. Der Mensch kam erst spät, hat sich vom Affen weiterentwickelt. Oder er hat zumindest gemeinsame Vorfahren mit ihm.
Die Ergebnisse seiner Forschung hat Charles Darwin heute vor 156 Jahren veröffentlicht. Am 24. November 1859 erschien sein Werk „Über die Entstehung der Arten“.
Aber mit diesem Buch war für Darwin der Glaube an Gott als Schöpfer allen Lebens nicht erledigt. Für ihn war das kein Widerspruch: Naturwissenschaftliche Erkenntnis und christlicher Glaube. Darwin schrieb am Ende seines Werkes:
Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, dass der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und dass (…) aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und noch weiter entsteht.
Und genau das haben die Autoren der Bibel ausdrücken wollen. Das wollten sie mit dem Bild vom Menschen im Paradies vor Augen malen: Gott sorgt für seine Geschöpfe. Die weitaus mehr sind als Nachfahren von Affen.

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