Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Auf dem Bahnhof in Münster. Der Bahnsteig ist voll, als der Zug einfährt.
Da muss ich auch noch rein samt Kinderwagen und Rucksack.
Ich brauche Hilfe. Das ist klar.
Noch bevor ich jemanden anspreche, bietet mir eine Frau ihre Hilfe an. Wuchtet mit mir den Kinderwagen hoch. Schon sind wir drin und der Zug fährt los.
Am Türbereich stehen wir dicht an dicht.
Wie komme ich zu meinem Platz? Am besten ich erkunde das erst mal ohne Kinderwagen. „Entschuldigen Sie, könnten Sie bitte kurz mal auf mein Kind achten?“, frage ich die Frau neben mir. Sie lächelt und nickt, und ich schlängele mich durch die Menge ins Großraumabteil. Da kommt mir der Mann mit dem Servicewagen entgegen. Da ist kein Durchkommen. Am besten schon mal den Rucksack loswerden. Ich frage einen Mann „Wären Sie so freundlich, meinen Rucksack auf die Plätze hinter Ihnen zu stellen? Die hatte ich reserviert.“- „Aber klar!“, sagt er und wuchtet den Rucksack über den Servicewagen.
Zurück im Türbereich. Die Frau, die auf mein Kind aufgepasst hat, nickt mir zu. Dann fahre ich meinen Kinderwagen ins Abteil. Komme aber nicht durch. Zwei Koffer ragen in den Gang hinein.
Der Mann neben mir sieht es und hebt den Kinderwagen drüber. An meinem Platz angekommen versuche ich, den Kinderwagen zu verstauen. Ich bitte die Frau auf dem Platz neben mir, kurz meine Tochter zu halten, während ich das Oberteil vom Kinderwagen in die Gepäckablage wuchte. Das Unterteil kann ich zwar zusammenklappen, aber für die Gepäckablage ist es zu groß. Also steht es im Gang. Eine Frau bietet mir an, es in den Fußraum bei ihren Kindern zu stellen. „Die haben so kurze Beine, die stört das nicht“, sagt sie.
Nach einer viertel Stunde sitze ich auf meinem Platz. Geschwitzt, aber glücklich.
Weil es so viele aufmerksame Menschen gibt, die einfach zupacken und helfen. Danke Ihnen allen!

 

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