SWR3 Worte

SWR3 Worte

Der Theologe Christian Modehn erinnert sich an ein ganz besonderes Ritual aus seiner Kindheit:

 (…) Meine Mutter war fest überzeugt: Ihren Kindern tue es gut, wenn sie uns vom Balkon aus nachwinkt. So drehte ich mich winkend um, auf dem Weg zur Schule (…) Das Winken war Tradition geworden, aber es war keine leere Geste, sondern Ausdruck von Verbundenheit. „Das Winken (…) überwindet noch mal den Abstand“, sagte meine Mutter. „Wenn zwei Hände sich suchen und berühren wollen, entsteht eine Bewegtheit, etwas Lebendiges. Aber sofort müssen wir es akzeptieren, dass wir uns schließlich aus den Augen verlieren. Wir müssen unseren Weg weitergehen, allein oder mit anderen.“ 

Erinnerungen von Christian Modehn.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20888
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