SWR2 Wort zum Tag

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Gott schreibt sich ins Leben ein. In die Lebensgeschichten von ganz normalen Menschen. Gleichgültig ob ein Leben gradlinig verlaufen ist, oder auf Umwegen oder ob gar Irrwege durchschritten hat. Gott kann auf graden und krummen Zeilen schreiben. Von diesem Gedanken sind die Erzähler der Bibel fasziniert und überzeugt.
Und spüren die Spuren Gottes in den Geschichten von Menschen auf. Gerade im Leben einfacher und unscheinbarer Menschen. Beinahe besessen sind die Erzähler der Bibel von diesem Gedanken. Gott schreibt sich ein in ganz normale Leben wie ihres und meines.
Darum findet Lukas in der Bibel die Geschichte eines Zollbeamten erzählenswert,
der wegen seines Berufs nicht gut gelitten ist im Dorf. Er gilt als korrupt und war es wohl auch. Hat mehr Zoll verlangt als erlaubt und in die eigene Tache gewirtschaftet.
Lukas findet erzählenswert, dass dieser klein gewachsene Zöllner auf einen Baum steigt, um den Wanderprediger Jesus auch sehen zu können. Und so sieht er Gott auch auf den krummen Lebenslinien dieses Menschen schreiben. Indem sich Jesus bei dem kleinen korrupten Beamten zum Essen einlädt und ihn dazu ermutigt, seine krummen Wege zu verlassen und seinem Leben eine Wende zu geben. So schreibt Gott sich ein in Leben wie Ihres und meines.
Nicht nur in die der so genannten Großen, die die Weltgeschichte, wie wir sie oft verstehen, bewegt haben.
Heute vor 68 Jahren hat der zweite Weltkrieg begonnen mit dem Überfall Deutschlands auf Polen. Auch da hat sich Gott in die Geschichte von Menschen hinein geschrieben. Ich glaube, man kann und muss erzählen vom Leiden von Menschen, und dass Gott mit ihnen gelitten hat. Und man muss erzählen: Wie ganz normale Leben verbogen wurden in diesem Krieg und sich haben verbiegen lassen zu unrechtem Tun und Schuld vor Menschen und Gott. Und viele haben auch erlebt, dass Gott sich in ihr Leben auch so hineingeschrieben hat, dass aus viel Bösem wieder Gutes hat werden können. Gott sei Dank.
Gott schreibt sich hinein in Leben wie Ihres und meins. -
Ganz auf der Linie dieses Gedankens, liegt ein kleines Buchprojekt, das ein Verlag
in Karlsruhe sich vorgenommen hat. „Erzählen statt vergessen“:
Unter diesem Motto lädt der Hans Thoma Verlag Sie und mich ein,
unsere Erinnerungen ans Leben in und mit unserer Kirchengemeinde aufzuschreiben. Und einzuschicken.
Wie Flüchtlinge und Einheimische sich gefunden haben?
Menschen und Ereignisse, die Ihr Leben in der Gemeinde in all den Jahrzehnten
mit geprägt haben.
Krumme oder grade Zeilen, auf denen Gott bei Ihnen mitgeschrieben hat.


Näheres zum Projekt "erzählen statt vergessen"
finden Sie
im Internet unter
Hans Thoma Verlag

oder per Telefon

Hans Thoma Verlag
Karlsruhe
0721 932750

Am besten zwischen 9.30 und 12.30 Uhr
von Montag bis Donnerstag
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2076
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