SWR2 Wort zum Tag

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Es gibt sie noch: Die christliche Mission. Mission ist allerdings ein schillernder Begriff. Die Geschichte berichtet von vielen zweifelhaften Methoden andere Menschen vom christlichen Glauben zu überzeugen. Nach dem Motto: „Der Zweck heiligt die Mittel“. So sind viele Missionare aufgebrochen, um die Botschaft von Jesus von Nazareth unter die Menschen zu bringen. Dabei war ihnen im schlimmsten Fall jedes Mittel recht. Uns so ist viel Unrecht geschehen. Deshalb hat der Begriff Mission, also Sendung in die Welt, bis heute einen Beigeschmack.

Doch es gibt sie eben noch, die Mission. Jedes Jahr im Oktober begeht die katholische Kirche den Monat der Weltmission. Das zeigt, dass Mission, also die Verbreitung des christlichen Glaubens, weiterhin zur Kirche gehört. Aber wie Mission geschieht, das hat sich verändert. Papst Franziskus sagt dazu: „Mission ist Leidenschaft für Jesus Christus und gleichzeitig Leidenschaft für die Menschen.“1]

Das finde ich gut und es bringt mir persönlich den Begriff Mission wieder etwas näher. Es geht um die Leidenschaft für Gott und die Menschen. Wenn ich das so verstehe, verbindet sich der Begriff Mission eng mit Nächstenliebe. Es geht um einen Dienst an den Menschen. Also darum, dass ich etwas tue. Wenn ich den christlichen Glauben verkünden will, dann muss ich ihn zuerst einmal selbst überzeugend leben. Nur das, was ich sage und gleichzeitig auch tue, wirkt auf anderre Menschen glaubhaft. Es geht nicht darum andere mit Druck oder gar Zwang von etwas zu überzeugen. Mit der Leidenschaft für Jesus Christus verbindet sich der Wunsch, dort zu helfen, wo es nötig ist. Die Leidenschaft für Gott verbindet sich eben mit der Leidenschaft für den Menschen.

Im Monat der Weltmission werden Christen aus der ganzen Welt zu uns nach Deutschland eingeladen, um zu erzählen, wie sie leben und glauben.

Vor einiger Zeit habe ich selbst in diesem Rahmen zwei indische Bischöfe kennengelernt. Ihre Erzählungen, aber vor allem ihre Persönlichkeiten haben mich tief beeindruckt. Sie haben berichtet, wie ihr Glaube die Grundlage für ihr soziales Engagement ist. Und wie sie so versuchen die Welt zu verändern. Es gibt sie auch heute noch - Menschen, die überzeugend in Wort und Tat ihren Glauben leben.


 Botschaft von Papst Franziskus zum Sonntag der Weltmission am 25. Oktober 2015

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20735
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