Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Matthias arbeitet in einem Obdachlosenprojekt in Kalifornien. Johanna betreut Romakinder in einem Kindergarten in Rumänien. Und Martin hilft bei der Erstellung von Schulmaterialien im afrikanischen Tschad. Alle drei sind junge Menschen aus Deutschland im Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Matthias, Johanna und Martin arbeiten freiwillig in einem sozialen Projekt im Ausland und erhalten dafür nur ein Taschengeld. Alle engagieren sich im Namen einer Organisation, die sich Eirene nennt und heute ihren 50. Geburtstag feiert. Eirene, das ist das griechische Wort für Frieden und zugleich der Name eines Internationalen Christlichen Friedensdienstes. Eirene geht es um Versöhnung. Das hat seinen Grund im Algerienkrieg Ende der 50er Jahre. Damals kämpfte die Kolonialmacht Frankreich gegen die algerische Unabhängigkeitsbewegung. Soldaten eines christlichen Landes gingen mit äußerster Brutalität gegen die Bevölkerung des nordafrikanischen Landes vor. Der damalige Generalsekretär des Weltkirchenrates war nach einer Algerienreise so schockiert, dass er die Christen zu einem Dienst der Versöhnung in Nordafrika aufrief. Das war die Geburtsstunde von Eirene. Heute gehen jedes Jahr etwa 100 junge Freiwillige aus Deutschland in die verschiedensten Länder der Erde. Mindestens ein Jahr lang stellen sie sich in den Dienst von Menschen, die an den Rand gedrängt werden. In der praktischen Solidaritätsarbeit mit diesen Menschen sehen die jungen Freiwilligen ihren ganz persönlichen Friedensdienst. Johanna, die sich in einem rumänischen Kindergarten um diskriminierte Romakinder kümmert, sagt es so: „Ich versuche, den Kindern ein bisschen Wärme, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu geben, etwas, was sie in ihrem Leben sonst kaum bekommen. Ich will ihnen ein ganz kleines bisschen von dem Glück, dass ich hatte, abgeben.“


https://www.kirche-im-swr.de/?m=2066
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