SWR3 Gedanken

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Es ist ein Alptraum welches Bild Europa derzeit politisch und sozialpolitisch abgibt. Abgesehen von Deutschland, Österreich, Frankreich und Schweden zeigt sich Europa als ein zerrissener, von Eigeninteressen bestimmter, handlungsunfähiger Kontinent. Eine Blamage vor der Welt. Und weil ich so genug davon habe, will ich diesem Alptraum Europa einen Traum von Europa entgegenstellen, meinen Traum von Europa: Ich träume von einem starken, hilfsbereiten Europa. In dem es überhaupt keine Frage ist Hunderttausende Flüchtlinge so selbstverständlich wie gerecht unter seine 740 Millionen Einwohner zu verteilen. Ich träume von einem wirtschaftlich starken und sozial gerechten Europa, in dem der immer und überall reichere Norden, den immer und überall ärmeren Süden unterstützt. Weil Solidarität verbindet und Eigennutz trennt. Ich träume von einem Europa das mit seiner Idee einer sozialen Weltwirtschaft erfolgreicher ist als der rücksichtslose Radikalkapitalismus Amerikas und Chinas. Ich träume von den Vereinigten Staaten Europas, die der Welt zeigen, dass sie aus ihrer fürchterlichen Geschichte gelernt haben. In der 2 Weltkriege von diesem Kontinent ausgegangen sind. Ein vereintes Europa, dessen politische und militärische Kraft ausschließlich der Selbstverteidigung und dem Frieden dient. Ich träume von einem wirklich vereinten Europa, dessen verbindendes Band nicht nur Geld ist, sondern gemeinsame Werte wie Menschenwürde, Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Und ich träume von einem Europa der aufgeklärten Religionen. In dem sich die christlichen Konfessionen vereint haben und deren Führungspersonen sich abwechseln im selbstbewussten und friedlichen Dialog mit anderen Religionen. Und in klarer Abgrenzung zu allen aggressiven Fundamentalisten. Ich bin mir klar, dass ich diesen Traum von Europa nicht erleben werde. Aber Träume sterben nicht. Und wenn viele träumen, werden Träume Wirklichkeit…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20538
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