SWR3 Gedanken

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Lara ist zehn. Ihre Eltern leben getrennt und sie ist mit ihrer Mutter nach Hamburg gezogen. Vorher haben sie in Karlsruhe gelebt. Da wohnt auch Laras Papa noch. Das ist für alle eine schwierige Situation. Gerade für Lara und ihren Papa heißt das, dass sie sich nur selten sehen können. Der Alltag zusammen ist natürlich gar nicht mehr möglich.

Die Lösung sieht momentan so aus, dass Laras Papa jedes zweite Wochenende nach Hamburg fährt. Das Problem dabei: er muss im Hotel wohnen. Das ist erstens teuer und zweitens kein richtig guter Ort um zu spielen, zu toben und sich wohl zu fühlen. Klar, sie unternehmen viel. Aber irgendwann sind alle Tierparks und Spielplätze abgegrast und bei schlechtem Wetter stehen die beiden dumm da.

Seit 2008 gibt es das Projekt „Mein Papa kommt“. Annette Habert hat es ins Leben gerufen. Die ehemalige Religionslehrerin hat bemerkt, wie wichtig es ist, dass Eltern einen Platz für sich haben, wenn sie ihre Kinder nur am Wochenende sehen können. Deshalb vermittelt die Initiative deutschlandweit Gastfamilien, bei denen Papa oder natürlich auch Mama mit dem Kind am Wochenende wohnen können - kostenlos. Bei den meisten Familien gibt es ein eigenes Zimmer für die beiden und oft entstehen dabei auch nette Verbindungen zwischen den Familien.

Ich finde die Idee und den Einsatz toll und sehr sinnvoll. Annette Habert hat erkannt was gebraucht wird und sie hat gehandelt. Sie setzt sich ein, weil sie weiß, wie wichtig es für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist, dass alle sich wohlfühlen und einen Ort haben, an dem sie sein können.

Die Initiative „Mein Papa kommt“ sucht übrigens immer neue Familien, die Eltern und Kinder am Wochenende bei sich aufnehmen können.

Lara und ihr Papa sind ganz begeistert von dem Projekt. Für sie gibt es jetzt endlich wieder Raum, der nur ihnen beiden gehört.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20507
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