SWR3 Gedanken

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Oder: Was machen, wenn’s passiert?
Apokalypse - ein spannendes Thema. Viele Filme malen das aus: wie das ist, wenn die Welt, wie wir sie kennen, untergeht. Wenn Riesenwellen Amerika überrollen, Atombomben die Erde zur Wüste machen, unsichtbare Viren die Menschheit ausrotten. In Hollywood überlebt meistens eine Handvoll Menschen, die für das Gute und den Erhalt der Menschheit heldenhaft kämpfen.
In der Bibel ist Apokalypse nicht nur das Wort für „Weltuntergang“. Es ist das Wort für ein Versprechen. Gott verspricht, eine neue Welt zu schaffen. Eine Welt, in der niemand mehr weinen muss, in der Milch und Honig fließen, in der es keinen Krieg mehr gibt.
„Apokalypse jetzt!“ heißt ein Buch von Greta Taubert. Für sie ist Apokalypse auch nicht das Ende, eher eine Herausforderung. Was kommt, wenn der Crash kommt? Wie überleben, wenn es ernst wird? Wie sich vorbereiten? Wenn es eine globale Bankenkrise gibt? Wenn die Nahrungsmittelknappheit einsetzt? Kann man sich vorbereiten?
Die Autorin entdeckt eine ganze Welt von Aussteigern und Andersmachern, Freaks, Visionären und Utopisten. Sie lernt zu gärtnern und Lebensmittel einzulegen, sie recycelt Klamotten, sie teilt, sie verschenkt und bekommt geschenkt, sie tauscht, was sie braucht.
Vor allem aber kommt sie zu dem Ergebnis, dass wir nur gemeinsam überleben können. Leben und Überleben geht nur in Gemeinschaft mit anderen Menschen. Das ist, wie ich finde, eine schöne, eine aufrüttelnde Feststellung: Nur gemeinsam mit anderen klappt das Leben – damit könnte man eigentlich schon jetzt ernst machen. Und gemeinsam dem Versprechen Gottes näher kommen: einem Land, in dem Milch und Honig für alle fließen.

Greta Taubert: „Apokalypse jetzt! Wie ich mich auf eine neue Gesellschaft vorbereite Ein Selbstversuch. Eichborn 2014.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20449
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