SWR3 Worte

SWR3 Worte

Wer sich nicht auf andere Menschen oder auf die faszinierenden Schwierigkeiten einer Sache, an die man glaubt, einlässt, dessen Leben führt unweigerlich in die Langeweile eines besinnungslosen Konsumismus. ... Nur durch Öffnung, durch Zuwendung zu anderen kann man sie vermeiden.
Dazu braucht man allerdings eine bestimmte Einstellung gegenüber den Mitmenschen. Genau wie ich im Geschlechterverhältnis Über- und Unterordnung für schädlich halte, finde ich, dass wir uns abgewöhnen müssen, Menschen mit ihren Fähigkeiten in die Kategorie „besser“ und „schlechter“ einzuteilen. Sie sind anders, verschieden. Ich glaube an das Evangelium der Talente – und schätze die Geduld der Krankenschwester nicht geringer als die Geduld des Nobelpreisträgers.

Gesine Schwan (Präsidentin der Europauniversität Viadrina), Ich habe einen Traum, in: „Die Zeit“ Nr. 34 vom 17.08.2006
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2026
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