SWR3 Worte

SWR3 Worte

Die Berliner Schriftstellerin und Mutter Okka Rohd hat eine Liste verfasst, was sie ihrer Tochter irgendwann einmal zeigen möchte:

Wie Muscheln rauschen.

Wie es sich anfühlt von oben bis unten geliebt zu werden. (…)

Wie man sich entschuldigt.

Wie Basilikum riecht. Und Regen. Und Zimtschnecken.

 Wie man verzeiht.

 Wie man einen richtig guten Zitronen-Kuchen backt. (…)

 Dass es okay ist traurig zu sein.

Und muffig.

Dass es okay ist, um Hilfe zu bitten. (…)

Wie grandios Faulheit ist.

Und wie grandios es ist, sich anzustrengen. Für das Eigene. Für das, was einem wichtig ist. Egal, wie weit man damit kommt.

 Wie gut es ist, nein zu sagen. Auch wenn es schwerfällt.

Wie gut es ist, ja zu sagen. Auch wenn es schwerfällt. (…)

Dass es ihr Leben ist. Ihr eigenes. Und sie die Wahl hat, die kostbare Freiheit, ihre eigene Wahl zu treffen.

 

aus: Okka Rohd, Völlig fertig und irre glücklich. Meine ersten Jahre als Mutter, Rowohlt Verlag Hamburg, S. 62.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20252
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