SWR3 Gedanken

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Als 17 Jähriger erfindet er den Vorläufer des Taschenrechners: eine der ersten Rechenmaschinen. Er begründet die so genannte Hydrostatik, erklärt also, was man mit Vakuum und Luftdruck alles machen kann. Und er gründet das erste Taxi-Unternehmen in Paris: die 5-Groschen-Kutsche. Ein Multitalent in Mathematik, Physik, Business und Philosophie. Mit 39 Jahren ist er gestorben. Heute vor 353 Jahren. Sein Name: Blaise Pascal.
Vernunft und Glaube – das war für den Mathematiker kein Gegensatz. Sein Leben lang forschte der Naturwissenschaftler in der Bibel und er fand heraus: Die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen, die zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Überall kann man erkennen: Gott meint es gut mit den Menschen. Deshalb ist es nur vernünftig, auf Gott zu vertrauen.
Für Blaise Pascal war das nicht nur vernünftig. Er hat die Liebe Gottes auch in seinem Herzen gespürt. Das Gefühl, Gott ist in meiner Nähe, es macht Sinn, was ist. Auf einem Zettel hat er das ziemlich unbeholfen umschrieben: „Gewissheit, endlich Gewissheit. Mein Empfinden: Freude, Friede“. Diesen Zettel hat er immer bei sich getragen. Sein ganzes Leben, eingenäht in seinen Mantel.
Blaise Pascal ist auch für mich ein Vorbild: Ich soll und darf denken, nachdenken, zweifeln, gerade auch als Christ. Und ich darf mich anrühren lassen, von den kostbaren Momenten, in denen Gottes Gegenwart spürbar ist. In einem Lied, in einem Wort, in einer Umarmung.
Von Blaise Pascal habe ich gelernt, mir die Dinge bewusst zu machen, die mich berühren, Manchmal schreibe ich sie auf – und stecke die Zettel ins Portemonnaie.
Sätze wie diese: Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott. Und Gott in ihm.

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