Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Ein großer, leuchtend bunter Regenbogen am Himmel –Den gibt es nicht so oft. Ich habe ihn neulich über Landau stehen sehen. Und da ist mir dieser Bibelvers wieder eingefallen bei dem es zum ersten Mal einen Regenbogen geben hat. Das war nach der großen Sintflut.
Die ist gekommen, weil Gott so enttäuscht war von seinen Menschen, die ihn vergessen haben. Nur Noah und seine Familie nicht.
Die hat er deshalb ein Schiff bauen lassen, eine Arche für sich und für die Tiere. Als Noah nach 40 Tagen Land unter mit seiner Arche wieder auf dem Trockenen  gelandet ist, da steigt er aus, schaut sich um und sieht so einen wunderbaren Regenbogen.
Und Noah hört seinen Gott, wie er nach dieser Untergangsstimmung sagt:
„Solange die Erde steht sollen nicht aufhören:
Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Das ist Gottes großes Versprechen.
Und der Regenbogen ist sozusagen die göttliche Unterschrift unter dem Vertrag. Und jedes Mal, wenn wieder ein Regenbogen am Himmel auftaucht,  schmeißt der liebe Gott sein Autogramm in die Wolken und erinnert uns an sein altes Versprechen, das immer noch gilt. Es ist wie eine Liebeserklärung, himmelhoch und erdennah, zu uns heruntergebeugt über alle Abgründe und Gefahren, denen wir die Erde aussetzen.
Im Regenbogen verfärbt sich das Licht verwegen im Kuss von Regen und Sonne.
Nur wenn der Regen fällt, biegt sich der Bogen vor Lachen und Freude an der Schöpfung.
Ausgerechnet wenn es trüb ist, wird es selig, trüb-selig halt, was wohl eine besonders intensive Form von Seligkeit ist.
Der farbenfrohe Bogen ist wie eine Schleife, die um das Geschenk der Natur gezogen ist.
So verpackt Gott sein Geschenk an uns immer wieder.
Unantastbar nah und fern zugleich, unverfügbar auch, unbegreiflich fast.
Als unsere Kinder noch klein waren, wollten sie mich beim Anblick eines Regenbogens immer wiederdazu bewegen, dass wir zusammen ins Auto steigen, um ihn einzuholen und unter ihm durchzufahren.
Sie wollten mir einfach nicht glauben, dass das nicht geht. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Also bin ich gefahren schneller als die Polizei erlaubt, aber es half alles nichts.
Er ließ sich einfach nicht einholen oder gar überholen. Der Regenbogen blieb uns immer mit Abstand der Sieger und immer voraus. Er ist und bleibt ein magischer Moment am Firmament.
Und wenn Sie demnächst mal wieder einen sehen, dann halten sie ein wenig inne und schauen Sie mal zu, wenn der liebe Gott seine Autogrammstunde macht und uns an den Himmel schreibt, dass er uns liebt.
Auf Biegen und Brechen, um Himmels Willen sollen wir das nicht vergessen. und mit unserem ganzen Vertrauen schlüpfen unter das Regenbogenfarbenkleid.

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