SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Noch nie hat die Welt so um einen Menschen getrauert wie um sie.
Obwohl auch schon ihre Hochzeit herzergreifend war.
Lady Diana war eben die „Prinzessin der Herzen“.
Heute vor zehn Jahren kam sie bei einem Autounfall ums Leben.
Oder war es gar kein Unfall, sondern geschickt inszenierter Mord?
Vermutungen und Verdächtigungen begleiteten Diana ein Leben lang.
Das gehört wohl zu einem Prinzessinnen-Leben dazu.
Ist ja irgendwie auch klar: Wer sich auf einen Thron setzt,
wird von allen beobachtet – und will das ja wohl auch,
denn sonst würde man sich doch nicht auf einen Thron setzen, oder?
Mich faszinieren bei Lady Di aber nicht diese gemeinen Geschichten,
zu denen sie ja auch ihren Teil beigetragen hat.
Sondern etwas anderes fasziniert mich mehr:
nein, auch nicht ihre Schönheit, obwohl sie ja wirklich toll aussah,
erst recht im Kontrast zu den jeweiligen Männern an ihrer Seite.
Aber noch mehr fasziniert mich, dass sie von ihrem Thron runterkam.
Und zwar nicht erst, als man sie da runter geschubst hat,
sondern schon vorher und ganz freiwillig.
Sie hat sich nämlich nicht damit zufrieden gegeben,
hübsch in die Kameras zu lächeln und shake-hands zu machen,
sondern sie ist zu den Menschen hingegangen,
auf die kaum jemand achtet und denen fast niemand eine Hand gibt:
Lady Di hat sich um Kriegs-Krüppel gekümmert.
Sie hat protestiert gegen die Verwendung von Landminen:
Das sind diese kleinen Sprengkörper, die im Boden versteckt werden,
damit sie gegnerischen Soldaten die Beine abreißen.
Aber wenn der Krieg vorbei ist, macht sich niemand mehr die Mühe,
diese Landminen wieder auszugraben.
Bis dann irgendwann doch jemand drauf tritt –
oft sind es Kinder beim Spielen.
Lady Di hat für diese Minen-Opfer Bein-Prothesen gekauft –
und sie hat protestiert gegen die Herstellung von Landminen.
Die werden übrigens auch in Deutschland produziert und verkauft.
Genauso kümmerte sich Lady Di übrigens auch um Aids-Kranke.
Schade, dass diese Prinzessin so früh gestorben ist.
Sie hätte unsere Welt wohl ein bisschen schöner gemacht.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2010
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