SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ich habe es doch wieder gemacht. Das Auto genommen, obwohl es mit dem Fahrrad gegangen wäre. Weil es bequemer war, schneller ging und überhaupt. Ich kenne die Argumente, die auf kurzen Strecken gegen das Auto und für das Fahrrad sprechen. Trotzdem ignoriere sie gerne mal. Klingt schizophren, ist aber nur mein innerer Schweinehund und der kann verdammt hartnäckig sein. Papst Franziskus hat in seiner neuen Öko-Enzyklika gerade eindrücklich darauf hingewiesen: So, wie wir leben, geht es nicht ewig weiter. Es steht viel auf dem Spiel. Vielleicht nicht für mich, für meine Kinder und Enkel aber ganz sicher. Recht hat er.
Eigentlich weiß ich das auch alles. Eigentlich!  Und doch kann ich mein Verhalten nur mühsam ändern. Manchmal kommt mir das wie bei einem Raucher vor, der aufhören will, weil er genau weiß, dass es schadet. Und der sich dann doch jeden Tag aufs Neues eine ansteckt und sagt: Nur noch diese eine Zigarette. Nur noch heute. Und warum überhaupt was ändern? Schließlich leide ich ja nicht darunter. Ganz einfach. Weil ich meinen Kindern keine Erde hinterlassen will, die abgewirtschaftet hat. Und weil es schon heute Millionen Menschen gibt, die sehr wohl leiden - unter den Folgen der Umweltzerstörung, die ich mit zu verantworten habe. Der große, radikale Schritt geht sowieso nur selten, aber viele kleine Schritte führen auch zum Ziel. Die ersten hab ich zumindest mal gemacht.

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