Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
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Endlich Samstag denken sich heute sicher viele Zumindest mal die, die nicht am Wochenende arbeiten müssen. Heute und morgen frei. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass am Montag wieder eine ganze Menge Leute sagen werden: „Wochenende? Ach ja, nichts Besonderes. Irgendwie verbummelt.“ Also: machen Sie was aus der freien Zeit! Irgendwas, was Sie immer schon tun wollten aber warum auch immer nicht gemacht haben. Ist nämlich ein gutes Gefühl, wenn man einfach mal eine Entscheidung trifft und los legt. Dieses Hin und Her von wegen: Sollen wir wirklich? Dann müssten wir vorher noch…. Ach, lassen wir’s doch lieber…
Alles irgendwie unbefriedigend, im Nachhinein zumindest. Wenn man sich aber durchgerungen hat, wenn man doch mal früh aufgestanden ist, hat die Radtour gemacht trotz schlechter Wetterprognose, hat die Freunde endlich mal besucht obwohl die Fahrt eigentlich ja zu lang ist - dann ist das schon ein gutes Gefühl. Sich auf die Socken machen, die Ärmel hoch krempeln, das Leben anpacken. Die Bibel erzählt davon, dass genau das die Freunde Jesu an Pfingsten begriffen haben - und sie nennt das den Hl. Geist. Der hatte ihnen einen gehörigen Schubs versetzt, sie vor die Tür getrieben und aus einer zweifelnden und unentschlossenen Truppe eine Gemeinschaft mit Vertrauen und Zielen gemacht. Ich habe einen kurzen Text des Theologen Dietrich Bonhoeffer gefunden, der genau das im Sinn hat. Er lautet:
„Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen, nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen, nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit. Tritt aus ängstlichem Zögern heraus in den Sturm des Geschehens, nur von Gottes Gebot und deinem Glauben getragen, und die Freiheit wird deinen Geist jauchzend empfangen.“
Tolle Sätze! Nicht nur geeignet für die Zeit um Pfingsten. Man kann sie jeden Tag mit hinaus ins Leben nehmen. Und ins Wochenende erst recht.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=19922