SWR3 Gedanken

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Heute geht in Stuttgart der Evangelische Kirchentag zu Ende.
Unter dem Motto „auf dass wir klug werden“
feiern heute zigtausende einen  Abschlussgottesdienst.
Vier Tage lang haben Junge und Alte spannende Begegnungen genossen und Nächte durchgemacht, haben Kofi Anan zugehört,
mit Frank Walter Steinmeier diskutiert,
miteinander gebetet und Lieder gesungen in der Straßenbahn
und auf den Plätzen der Stadt.
Manchen mag diese öffentliche Präsenz der Christen auf die Nerven gegangen sein.
Manche sagen ja:
„Die Christen, die sollten mal schön leise sein,
die sind genauso schuld an all den Kriegen und Konflikten in der Welt
wie die Muslime und wie die Juden.
Wir wollen endlich frei sein von all dem Religionskram.“
Mir gehen auch manche Christen auf die Nerven.
Es gibt ja welche, die stellen sich auf die Straße und brüllen, dass alle in die Hölle kommen, die nicht genau so an Jesus glauben wie sie.
Meine Vorstellung von dem, wie Gott ist, sind ganz andere als ihre
und ich glaube nicht dass Gott will, was solche Brüller wollen.
Und lange Zeit hab ich immer gedacht:
Der möge doch bitte den Mund halten, auch wenn es nur wenige sind, wie ja auch nur wenige Muslime und ganz wenige Juden Fundamentalisten sind.
Aber Fundamentalisten und Brüller gibt’s ja überall.
Auch bei den Religionskritikern und sogenannten Säkularen.
Inzwischen denke ich:
So ist das eben mit der Freiheit, die gilt auch denen, die ich nicht mag, selbst den Brüllern.
Deswegen bin ich froh, dass es den Kirchentag gibt.
Da ist ein anderes Christentum laut und hörbar, eines das nachdenkt und diskutiert und sich fröhlich und verantwortlich einmischt, in das was unser Leben wirklich ausmacht. Auf das wir klug werden!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19868
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