SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Simon und Andreas haben die Nase voll. Wieder und wieder haben sie es probiert. Netze auswerfen, warten, mit Schwung wieder rausziehen. Aber alle Mühe umsonst. Keine Fische. Vielleicht die falsche Stelle, falsche Netze – weiß der Teufel. Lass uns einpacken und nach Hause fahren. Ist doch das einzig Vernünftige, oder?
Als die beiden gerade einpacken, kommt er vorbei. Stellt sich hin und meint: Probiert es noch mal! Werft eure Netze auf der anderen Bootseite aus. Was für ein Quatsch, denken die beiden. Und machen es trotzdem.
Und machen den Fang ihres Lebens. Prall gefüllte Netze. Völlig unerwartet. In der Lotterie der Hoffnungslosen bekommen die beiden den Hauptgewinn geschenkt. Und so lassen Simon und Andreas alles stehen und liegen und gehen mit dem großen Unbekannten. Dessen Freund und Nachfolger sie werden sollen. Jesus von Nazareth. So erzählt es die Bibel.
Und ich frage mich: wie kommen die beiden dazu, diesem Jesus, der ihnen doch eigentlich da noch fremd ist, so viel Neugier und Offenheit  entgegenzubringen! Warum haben die einfach ihr altes Leben hingeschmissen? Gegen jede Vernunft und Wahrscheinlichkeit sich auf seine Ideen eingelassen? Das ist ja nicht selbstverständlich.
Es muss sie etwas in den Bann gezogen haben. Der Mann weiß, was er sagt! Der ist beseelt von einem besonderen Geist…..
Ich glaube, darauf kommt es an: solche Menschen zu finden und sich auf sie einzulassen. Und wenn wir uns die Neugier bewahren, und Offenheit gegenüber dem Fremden, Unbekannten, dann können wir – so wie Simon und Andreas damals –  das Leben entdecken in seiner ganzen Fülle. Das hat Jesus denen versprochen, die sich auf ihn einlassen. Denn das Leben, es ist reicher und bunter als wir ahnen.

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