Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Bin im Garten!“ sagt Adam am Anfang und startet seine Gartenschau.
Es gibt Arbeit genug. So ein Garten, will täglich seinen Gärtner sehen. Sonst wächst ihm alles über den Kopf. Und so ist Adam fleißig und gärtnert drauflos. Gott hat also von Anfang an gewollt, dass der Mensch in den Garten geht. Hat gewusst, dass es nichts gesünderes, sinnvolleres gibt.
Ab in den Garten! und schon blüht er auf, der Mensch und seine Umgebung.
Da wird gepflanzt und angegossen, da wird gepflegt und  gezüchtet, es riecht die Erde, es bückt sich der Adam und zeigt seine Zuneigung der ganzen Kreatur.
Gebückt, nicht gebeugt, geneigt, nicht am Boden, so bildet er die Einheit mit der Erde ab, aus der er kommt und zu der er wieder zurück kehrt. Kein Wunder auch, dass deshalb die Friedhöfe mitunter die schönsten Gärten sind.
Da tragen die Menschen noch immer die meisten Blumen und Pflanzen hin. Ein Stück Paradies ist ausgerechnet der letzte Ruheort, für die, die Gott wieder zu  sich gerufen hat, um zu warten auf das, was noch kommt. “Bin im Garten!“ sagen die Lebenden und die Toten.
Der Garten als Lebensraum und Totenruh.
Gottes Acker haben die Generationen vor uns den Friedhof genannt. Deshalb macht es Sinn, dass auch auf der Landauer Gartenschau eine so imposant große Fläche ganz der Friedhofsgärtnerei gewidmet ist. Da gehört Adam eben hin. Wo sonst sollte er sein, um sich in Gottes Nähe gut aufgehoben und geborgen zu fühlen. Was uns blüht, ist Wachsen und Werden auf Gottes Acker. „Bin im Garten!“ sagt Adam und bindet sich die grüne Schürze um und schafft  Lebensraum himmelgrün.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19770
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